Die Münchner Kommissare ermitteln beim Jahrestreffen der Gemüseköniginnen. Foto: BR / Luis Zeno Kuhn

Es geht wüst zu hinter den Kulissen des Jahrestreffens der „Produktköniginnen“, die für Spargel, Kürbis und Zwiebeln werben. Und dann wird auch der Vereinschef mit einem Bolzenschussgerät niedergestreckt. Hat sich das Anschauen dieses „Tatorts“ gelohnt?

Was taugt „Königinnen “. Der neue „Tatort “ aus „München“ im Schnellcheck

Die Handlung in zwei Sätzen Im idyllischen Städtchen Gmeining treffen sich die bayrischen Produktköniginnen und es soll entschieden werden, welche der Gemüse-Botschafterinnen es in den Kalender für das kommende Jahr schafft. Der Vorsitzende des veranstaltenden Bavaria-Bundes, Josef Gehrling (Wolfgang Fierek), zwingt die Damen zu sexuellen Handlungen und wird mit einem Kopfschuss aufgefunden, er ringt schwer verletzt in der Klinik um sein Leben.

Zahl der Leichen Keine richtige: es bleibt beim Mordversuch.

Metoo Auch wenn die Cheforganisatorin eine Frau ist (beängstigend machohaft: Veronica Ferres), so geht es beim Treffen der jungen Königinnen doch vor allem um die Gelüste der notgeilen Männer, die die Strippen ziehen. Klingt überambitioniert, funktioniert aber – weil man sich leider viel zu gut vorstellen kann, wie sich die Herren in der biergeschwängerten Atmosphäre allzu archaisch wohlfühlen.

Krönchen richten Der Krimi schafft es, den Zwiespalt der Gemüseköniginnen darzustellen: Sie lieben die Rolle, identifizieren sich mit dem Marketingauftrag – und leiden wie die Hunde unter widerwärtigen Übergriffen des vermeintlich mächtigen Mannes.

Unser Fazit Hartes Thema, mitunter heiter umgesetzt: Dem Münchner Team mit Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) gelingt es, die Problematik ernsthaft aufzudecken, dabei aber mit der Absurdität der Gesamtumstände zu kokettieren.

Spannung Note 3; Logik Note 2