Die Lebenshilfe in Haslach hat einen wahren Besucherandrang zum Tag der offenen Tür am Samstag erlebt. Und das aus gutem Grund: Anlass war das 50-jährige Bestehen der Einrichtung in der Hansjakobstadt.
Bereits zur Eröffnung am Vormittag kamen viele Gäste und zur Mittagszeit war das weitläufige Areal rund um die teilweise gesperrte Hebelstraße überaus belebt. Den ganzen Tag wurden Führungen durch die Werkstätten angeboten, bei denen an den vielfältigen Arbeitsplätzen über die Schulter geschaut werden konnte.
„Wir freuen uns riesig über das große Interesse, das uns entgegengebracht wird,“ stellte Vorstandsvorsitzender Karl Burger fest. Es sei schwer zu schätzen, wie viele Besucher da waren, aber seinem Gefühl nach seien es weitaus mehr als tausend gewesen.
Bandbreite der Produkte überrascht
In den zahlreichen Gesprächen, die er geführt habe, sei sehr oft das Erstaunen über das große Spektrum der Produkte geäußert worden, die in der Werkstatt hergestellt werden.
Die Vorstellung der Werkstatt anlässlich des runden Geburtstags zeige, was sich alles getan habe in den vergangenen 50 Jahren. Weiterhin hofft Burger auf einen willkommenen Nebeneffekt angesichts der vielen Besucher: „Vielleicht kann sich der eine oder andere vorstellen, hier zu arbeiten – wir suchen Personal wie alle anderen auch.“
Bei den Führungen gab es unter anderem Infos über die Struktur, Arbeitsphilosophie, Entlohnung und arbeitsbegleitende Maßnahmen wie Sport und Kunst. Viele der Beschäftigten waren am Samstag an ihren Arbeitsplätzen und erklärten gerne auf Nachfrage die Arbeitsabläufe.
Großen Zuspruch fand die kleine „Einkaufsmeile“ im Eingangsbereich, wo vom Zollstock mit lustigen Aufdrucken über Käppis und Geldbeutel bis zum Ofenanzünder alles zu haben war.
Führungen gab es auch in der Villa Magdalena, in der Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung begleitet werden. Bei den Besuchern kam es gut an, dass das engagierte Team der Lebenshilfe jederzeit Auskunft über die verschiedensten Themen gab und auch mal den Weg wies zu den Attraktionen des umfangreichen Rahmenprogramms.
Großes Rahmenprogramm begeistert
Für musikalische Unterhaltung den Tag über sorgten das Kuhglockenduo „Anita & Maik“, das Gesangsquartett „Sappramoscht“ aus Waldkirch und „Mood-Box“ aus Oberwolfach. Eine Stunde lang konnten sich Fans von dem prominenten Überraschungsgast Lukas Staier „Cossu“ ein Autogramm abholen und in der Warteschlange wurde viel gescherzt. Ein Renner war das Kinderprogramm mit unter anderem Bewegungsspielen, Seifenherstellung und Kulimontage.
Viel gelobt wurde die Bewirtung, die vom Flammkuchen und Burgern bis zu einer reichhaltigen Kuchenauswahl alles bot. Wer im Trubel eine Ruhepause wünschte, konnte sich in den Schatten der großen Bäume im Park zurückziehen.
Darum geht’s
Im Januar 1973 wurde die Lebenshilfe-Werkstatt in Haslach eröffnet. Sie ist mit 150 Beschäftigten die größte der drei Werkstätten der Lebenshilfe. Das Einzugsgebiet der Lebenshilfe umfasst das gesamte Kinzig- und Elztal mit allen Seitentälern.