Dem in einem Frankfurter Bürohochhaus vermuteten Räuber ist offenbar die Flucht gelungen. Die Durchsuchung eines sechsstöckigen Bürogebäudes, in dem der bewaffnete Mann vermutet wurde, blieb am Freitagnachmittag ergebnislos. Foto: dpa

45.000 Euro, zwei Geschäftsleute und ein entkommener Räuber - das sind die Zutaten einer Kriminalgeschichte, die sich am Freitag in der Frankfurter Innenstadt abspielte.

Frankfurt/Main - Ein bewaffneter Räuber hat am Freitag die Frankfurter City in Atem gehalten. Zunächst überfiel er zwei Geschäftsleute, die gerade 45.000 Euro bei einer Bank abgehoben hatten. Der Überfall ging schief. Der Täter floh wahrscheinlich in ein Bürohaus - eine groß angelegte Durchsuchungsaktion der Polizei brachte aber nichts. Er blieb verschwunden.

Die Polizei berichtete am Freitagnachmittag, die Aktion sei ohne Ergebnis beendet worden. „Alles was wir gefunden haben, ist das dröhnenden Nichts“, sagte ein Polizeisprecher. Ein zunächst ebenfalls verschwundener Geschäftsmann meldete sich später bei der Polizei. Über den Verbleib des Geldes hüllten sich die Ermittler in Schweigen.

Begonnen hatte alles um 12 Uhr mittags. Der Bewaffnete soll nach Zeugenaussagen am zentralen Roßmarkt die beiden Geschäftsleute überfallen haben, als sie aus der Bank kamen. Zeugen zufolge lauerte der Täter den beiden Opfern an deren Wagen auf und bedrohte sie mit einer Pistole. Er sei dann zu den Beiden in den schwarzen Mercedes gestiegen. Einer der Geschäftsleute konnte der Polizei zufolge jedoch fliehen.

"Der ist da rein"

Der Täter soll ihm gefolgt sein. Der zweite Geschäftsmann rannte hinterher. Dann kam der Hinweis, der zur Durchsuchung führte: Eine Zeugin wies auf ein mehrstöckiges Gebäude, in dem sich Läden, Praxen und Büros befinden, und rief: „Der ist da rein!“ Die Polizei räumte das Haus beziehungsweise wies die Leute an, sich einzuschließen.

Zur Verstärkung rückte ein Spezialeinsatzkommando an, kam aber nicht zum Einsatz. Die Polizei sperrte die Umgebung ab und begann, das Haus zu durchkämmen. Auch nach gut einer Stunde Suche blieb der Täter verschwunden. Es habe weder Anzeichen für eine Geiselnahme noch dafür, dass der Täter versucht habe, sich zu verschanzen, so die Polizei. Schüsse seien nicht gefallen.

Kurz vor 16 Uhr hob die Polizei die Straßensperren wieder auf, ließ den Mercedes der Geschäftsleute abschleppen - und am Roßmarkt zog wieder Normalität ein.