Amflora wird gepflanzt Quelle: Unbekannt

Sieben Wochen nach ihrer Zulassung durch die EU sind am Montag europaweit zum ersten Mal gentechnisch veränderte Kartoffeln kommerziell angebaut worden

Hamburg - Sieben Wochen nach ihrer Zulassung durch die EU sind am Montag europaweit zum ersten Mal gentechnisch veränderte Kartoffeln kommerziell angebaut worden.

Trotz Protesten von Gentechnik-Gegnern ließ die BASF Plant Science GmbH im mecklenburgischen Zepkow (Müritzkreis) die für die Stärke-Industrie entwickelte Sorte Amflora auspflanzen. Die BASF will die Sorte außerdem auf 80 Hektar in Tschechien und auf 150 Hektar in Schweden kommerziell anbauen.

Zum Pflanzungsbeginn östlich der Autobahn A 19 Berlin-Rostock bewachten Polizisten die drei Zufahrten zum Feld, auf dem die Amflora auf 15 Hektar wachsen soll. "Das Feld wird durch Wachschutz gesichert", sagte die Firmensprecherin Britta Stellbrink. Gegen den Anbau bei Zepkow hatte die Umweltorganisation Greenpeace mehrfach protestiert.

Im März hatte die EU-Kommission nach mehr als zehnjähriger Prüfung die Amflora für den kommerziellen Anbau zugelassen. Die Mitgliedstaaten können aber allein entscheiden, ob sie den Anbau zulassen oder nicht. Laut einer EU-Sprecherin hat bisher Österreich ein nationales Anbauverbot angekündigt, Italien könnte folgen.

"Deutschland wäre gut beraten, sich Österreich zum Vorbild zu nehmen und ein Anbauverbot für Amflora zu erlassen", sagte die Ernährungsexpertin von Bündnis 90/Die Grünen, Ulrike Höfken. Die Zulassung der Amflora für industrielle Anwendungen und als Futtermittel sei ein "politischer Kniefall vor der BASF", teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland mit. Die Kartoffel sei unzureichend auf ihre Sicherheit geprüft und daher riskant, sagte ein Greenpeace-Sprecher.

(dpa)