Die Supermarktkette Real hat am Freitag einen Insolvenz-Antrag gestellt. Das betrifft auch den Markt auf dem Lindenhof bei Oberndorf.
Der Betrieb der Filialen soll weiterlaufen während gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die Übernahme der Standorte geführt werden, teilt das Unternehmen in seiner Mitteilung mit.
Trotz aller Versuche, das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur zu bringen, konnten zuvor getroffene fehlgeleitete Managemententscheidungen vor dem Hintergrund des herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds nicht schnell genug korrigiert werden, so Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der real GmbH in der Mitteilung.
62 Standorte
Derzeit gibt es noch 62 Standorte deutschlandweit. Einer davon befindet sich auf dem Lindenhof. Vorerst soll sich für Kunden und Mitarbeiter nichts ändern. „Die real GmbH wird alle im Rahmen des Insolvenzrechts bestehenden Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten erfüllen und die Geschäfte bis auf Weiteres fortführen. Dies gilt insbesondere für die Zahlung der Löhne und Gehälter der über 5000 Beschäftigten.“ Es handelt sich dabei um ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Ziel ist der Restrukturierung in Eigenregie ist es, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.
Im Jahr 2020 hatte die SCP Group die real GmbH mit samt der 276 real-Märkte von der Metro AG übernommen. Unter der Eigentümerschaft von SCP konnten von 2020 bis Juni 2022 rund 160 Standorte an einen neuen Betreiber übergeben werden.
Letztes Jahr zurückgekauft
Im Juni 2022 hat SCP 62 Märkte an das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf abgegeben. Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung der real GmbH hat SCP das Unternehmen im Interesse aller Stakeholder im Mai dieses Jahres wieder erworben.