Einst ein Prachtstück, musste die Sulzer Linde nach einem Sturmschaden auf den Stamm zurück gesetzt werden. Foto: Geißel

Ein Sturm hat die Linde an der Ende der Straße Richtung Sulzer Eck stark beschädigt. Wie es mit dem Stamm weitergehen soll, diskutierte nun der Sulzer Ortschaftsrat.

Wildberg-Sulz - Soll man den Stamm belassen oder Kunst daraus machen? Diese Frage stellte Ortsvorsteher Rolf Dittus in der Sitzung des Ortschaftsrats in den Raum. Den Stamm im jetzigen Zustand zu belassen, käme Totholz im Wald gleich. Dieses werde absichtlich an manchen Stellen nicht weggeräumt, da es Lebensraum für zahlreiche Vertreter von Flora und Fauna bietet. Der Stamm würde also allmählich immer weiter zerfallen.

Bei Kunst dachte Rolf Dittus an etwas wie die Holzfiguren am Longwyplatz in Nagold. Man könnte also etwas aus dem Stamm sägen und an Ort und Stelle stehen lassen. Der Ortschaftsrat verfügt über ein gewisses Budget, welches das ermöglichen würde. Bei beiden Varianten könne man die Geschichte der Linde einbauen. Der Baum dürfte etwa 200 bis 300 Jahre alt sein. Er könnte also aus einer Zeit stammen, in der so genannte Hungerlinden gepflanzt wurden. Ob es sich tatsächlich um eine solche handelt, sei allerdings nicht klar.

Schwarzwaldverein plant Neupflanzung

Dieter Gärtner (CDU) sprach sich dafür aus, den Stamm so zu belassen, wie er jetzt ist. Das Gelände ringsum könne man ein wenig gestalten, eventuell finde sich ein Verein, der eine Patenschaft übernehmen möchte. Jeder kenne die Sulzer Linde, da reiche eine dezente Gestaltung, viel mehr Drumherum brauche es nicht. So, wie sie dastehe, sei sie "Denkmal genug". Eventuell könne auch eine neue Linde gepflanzt werden. Diesen Plan hat der Schwarzwaldverein bereits, erklärte Gemeinderätin Erika Burgun (Freie Wähler). Anlässlich seines Jubiläums wolle der Verein dort im Herbst eine Linde setzen.

Den Linden-Stamm als eine Art Naturdenkmal stehen zu lassen sei "interessant", fand Jürgen Niethammer (CDU). "Es ist ja ein ordentlicher Stamm, und jeder weiß, was da mal stand." Wenn man dann noch etwas zur Geschichte recherchiere, könne man auch noch ein Schild anbringen.

Entscheidung fällt einstimmig

Den Stamm zu belassen wäre auch die Intention des Ortsvorsteher gewesen. Ihm gefalle es so am besten, so Dittus. Mit dem Ortschaftsratsbudget könne man ein Hinweisschild fertigen lassen, eventuell im Zusammenhang mit der Pflanzung durch den Schwarzwaldverein, vielleicht sogar mit einem Bild der ehemaligen Linde in voller Pracht. Der Ortschaftsrat folgte dem Vorschlag mit einer einstimmigen Empfehlung.