Schulleiterin Monika Schneider führt den Sulzer Gemeinderat durch die Grund- und Werkrealschule. Foto: Cools

Nachdem sich der Sulzer Gemeinderat Investitionswünsche in der Lina-Hähnle-Realschule angehört hatte, ließ er sich auch in der Grund- und Werkrealschule zeigen, was im Argen liegt. Erste Priorität dort: neue Fenster.

Sulz - Schulleiterin Monika Schneider empfing die Stadträte vor dem Schulgebäude und begann mit einigen allgemeinen Ausführungen. So seien die Brandschutzmaßnahmen beinahe abgeschlossen. Lange Zeit sei es quasi nicht möglich gewesen, im Brandfall zu fliehen.

Sehr zufrieden sei man in der GWRS mit der technischen Ausstattung. So verfüge man über WLAN, habe Beamer in jedem Klassenzimmer und verfüge zudem über Laptops, iPads, Fernsehbildschirme und Smartboards.

Sorgenkind: Fenster

Das große Sorgenkind seien jedoch die Fenster. Dabei handle es sich keinesfalls um ein Luxusproblem, machte Schneider deutlich und führte die Stadträte in ein Klassenzimmer im oberen Stockwerk des Baus C.

Die Fenster seien teilweise 40 bis 50 Jahre alt und ließen sich manchmal gar nicht mehr schließen oder öffnen. Auch der Stoppmechanismus der großen Fenster, der verhindern soll, dass die Schüler versehentlich rausfallen, funktioniere teilweise nicht mehr, erklärte Konrektor Matthias Schreiber. "Die Lage ist wirklich drastisch."

2023 noch kein Austausch

Tatsächlich müsste jedes Fenster ausgewechselt werden, erklärte Stadtbaumeister Reiner Wössner. Den früheren Planansatz von rund 950 000 Euro dafür müsse man mittlerweile mit 1,3 multiplizieren, um auf die realistischen Kosten zu kommen. 2023 werde man sicher noch nicht tätig werden, sagte er zu Schneider, denn man müsse zunächst einen Zuschussantrag stellen. Die Fenster Stück für Stück auszutauschen, würde seiner Ansicht nach keinen Sinn machen.

Schwingfenster, wie sie in der GWRS Sulz verbaut wurden, seien in den 60er-Jahren in Mode gewesen, hätten nun aber längst ausgedient. Wenn man die Fenster erneuere, werde man sicher auch eine andere Aufteilung wählen und sich für Dreh-/Kippflügel entscheiden, so dass nur noch etwa ein Drittel der aktuellen Fensterfläche geöffnet werden könne.

Weil die Fensterflügel so schwer seien, hätten über die Jahre auch die Beschläge gelitten, schilderte Monika Schneider. Deshalb sei in Bau A sogar schon einmal ein Fenster herausgefallen. Ein weiterer Wunsch in Gebäude B betraf einen Sonnenschutz. Auch die Beleuchtung müsse sicher ausgetauscht werden, handelt es sich dabei doch zumeist um nackte Neonröhren, von denen manche auch schon herabgestürzt seien.

Brandschutz auch zur Wertsicherung

Bereits saniert habe man den Dachbereich der GWRS, eine Fassadensanierung steht hingegen noch aus, führte Reiner Wössner danach aus. Demnächst umgesetzt werde der Austausch der Schlüsselanlage. Die Verzögerung sei dem Stadtbauamt zuzuschreiben, gab Wössner zu. Rund 5500 Euro kostet der Austausch.

Heidi Kuhring (GAL) wollte wissen, ob dann wenigstens eine elektronisches Schließsystem mit Chip eingebaut werde. Dies verneinten die Mitarbeiter des Stadtbauamtes. Ein solches hätte rund 40 000 Euro mehr gekostet.

Auf einem guten Stand sei man in Sachen Brandschutz dank einer flächendeckenden Brandmeldeanlage und zwei baulichen Rettungswegen, meinte Reiner Wössner. Dabei gehe es nicht nur um Sicherheit für den Schulbetrieb, sondern auch um Objektschutz und damit Wertsicherung, machte er klar.

Als weiteren Wunsch für eine Erneuerung sahen sich die Stadträte dann noch die alten und sehr engen Toiletten im Erdgeschoss des Baus B an.

Aufenthaltsbereich nötig

Ein Thema, das Monika Schneider zudem unter den Nägeln brannte, war ein Aufenthaltsbereich. Durch das offene Ganztagsangebot, hauptsächlich in der Grundschule, teile man weit über 60 bis 70 Mittagessen aus. In der Stadionhalle und dem Vorraum gehe es dann sehr eng zu, so Schneider. Der Bedarf für einen Aufenthaltsbereich, etwa in Form einer Mensa, sei also groß. Sie wolle nur anregen, diesen frühzeitig in die Planungen einzubeziehen.

Jörg Springmann, Leiter der Lina-Hähnle-Realschule, meinte, Bedarf für ein Aufenthalts- und Essensangebot über Mittag bestehe auch bei seinen Schülern. Vielleicht könne man ja ein gemeinsames Mensa-Angebot schaffen. Wenn dieses attraktiv sei und beispielsweise Blick auf den Neckar biete, könnte dieses auch andere Interessenten anziehen, spann er den Gedanken weiter.