Mit einem neuen Foyer soll der Eingangsbereich der Sulzer Gemeindehalle aufgewertet werden. Foto: Priestersbach

Die geplante Modernisierung der Sulzer Gemeindehalle wird offensichtlich deutlich teurer als ursprünglich vorgesehen. Mit geschätzten Sanierungskosten von rund zwei Millionen Euro war man einst in die Planung gestartet – jetzt liegt eine detaillierte Kostenschätzung über Gesamtkosten von 3,51 Millionen Euro auf dem Tisch.

Unter dem Vorbehalt der Förderfähigkeit billigte der Wildberger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung dennoch die Vorentwurfsplanung. "Wir wollen eine zukunftsfähige Halle haben", rief Bürgermeister Ulrich Bünger den erklärten Willen des Gremiums in Erinnerung. Allerdings habe man aktuell im Bausektor "mit unglaublichen Preissteigerungen zu kämpfen".

Klar ist für den Rathauschef, dass die jetzt vorgelegte Kostenschätzung nicht mehr gerissen werden dürfe – und dass die Sanierung der Gemeindehalle nur mit einer entsprechenden Förderung darstellbar sei. Mit Blick auf die Kostensituation liege der städtische Eigenanteil dann im schlechtesten Fall bei 1,5 Millionen Euro; im besten Fall bei Eigenmitteln von rund 1,2 Millionen Euro.

Jetzt stellte sich für die Verwaltung die Frage, ob der Gemeinderat bereit sei, diesen Weg mitzugehen. "Es geht um die kommunalpolitische Würdigung, und wir brauchen einen Grundsatzbeschluss", unterstrich Bünger.

Zuvor hatte Architekt Andreas Bürker vom Büro Hauser aus Altensteig dem Gemeinderat in der Stadthalle die Vorentwurfsplanung vorgestellt. So sei die 1953 errichtete Gemeindehalle in die Jahre gekommen, wobei vor allem die Elektro- und Sanitär-Installationen am Ende ihrer Lebensdauer angelangt seien. Auch energetisch ist die Halle nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Vorgesehen ist nun eine Fußbodenheizung, statt der bislang anvisierten Deckenstrahler, was auch vom Komfort her von Vorteil sei.

Lüftungsanlage versetzt

Die Lüftungsanlage soll im Galeriebereich statt über der Bühne untergebracht werden – und die Tragfähigkeit des Daches lasse die Anbringung einer Photovoltaikanlage zu. Geplant ist daneben die Schaffung eines Foyers mit barrierefreiem Zugang zur Gemeindehalle, ebenso ein Küchenanbau.

Der Sulzer Ortsvorsteher und Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Rolf Dittus, sprach anschließend von einem gelungenen Vorentwurf mit guten Vorschlägen. Vor allem der Küchenanbau sei für die Vereine ein zentrales Thema bei Veranstaltungen. Ebenso betonte er: "Wenn wir 70 Prozent Zuschuss erhalten, wären wir gut dran und das wäre finanziell akzeptabel".

Neubau günstiger?

Für Gerhard Ostertag war jetzt nicht klar, ob die bisherigen Fördervoraussetzungen bei den nun vorliegenden deutlich höheren Kosten noch gegeben seien. Der Fraktionsvorsitzende der CDU stellte da schon die Frage in den Raum, ob eine Sanierung unter diesen Vorgaben immer noch wirtschaftlicher und nachhaltiger ist als ein Hallenneubau.

Einen ganz anderen Aspekt beleuchtete SPD-Rat David Mogler: So sei es Aufgabe des Gemeinderats, die Ortsteile lebenswerter zu machen – und da sei es schon ein erstrebenswertes Ziel, in Sulz die Lebensqualität und das Vereinsleben aufzuwerten.