Zwei Trumps, ein Putin, Cheerleaders und Bodyguards tanzen auf der Bühne zum Motto: "Make Sulz great again." Foto: Steinmetz

"America First" - Gäste setzen Motto perfekt um. Selbst die Freiheitsstatue ist mit dabei.

Sulz - Hoher Besuch: US-Präsident Donald Trump stattete dem Zunftball der Narrenzunft am Samstag einen Besuch ab. Seine Mission: "Make Sulz great again."

Bis kurz vor Mitternacht erlebten rund 500 bunt kostümierte Besucher ein kurzweiliges Programm in der Stadthalle. Akteure waren Hexen, Narros, Salzsiedler, Breaglergruppen, die 18-Stunden-Musiker sowie die Showtanzgruppen aus Mühlheim/Renfrizhausen und Vöhringen.

Zunftmeister Thomas Freund ließ zuerst die Sulzer Narren in den Saal und auf die Bühne, wo sie sich präsentierten und gleich für gute Stimmung sorgten.

Freund verwandelte sich dann rasch in einen von mehreren Donald Trumps an diesem Abend. Zusammen mit Sara Mäntele alias Tochter Ivanka, moderierte er das Programm des Zunftballs.

Cheer-Leader (Hexen) kündigten den US-Präsidenten an. Er ließ nicht lange auf sich warten, schritt zum Rednerpult und erzählte wie es ihm in dem "village" Sulz ergangen ist. Einen Leichenwagen habe er vor dem Weißen Haus – Rathaus – gesehen und geglaubt, dass sich da wohl einer zu Tode gearbeitet habe. Er fragte nach dem Bürgermeister. Der sei der schnellste Boss der Welt, erfuhr er von der Sekretärin. Um 16 Uhr sei Feierabend, um 15 Uhr sei er schon daheim. Aber genauso schnell hatte Trump den Bürgermeister wieder ins Rathaus zurückgeholt. "Ich habe lange mit ihm gesprochen", verriet er, und jetzt habe er eine traurige Nachricht. Gerd Hieber wolle bei den nächsten Bürgermeisterwahlen nicht mehr antreten. Aber klar: Das waren "fake news". Dann fiel der legendäre Satz: "Ich bin ein Sulzer" – und "zu 100 Prozent ein Stadtlappe". Axel Heindel und Hans-Dieter Mäntele waren die beiden Donald Trumps, der dritte im Bunde war Wladimir Putin (Peter Gayer), der mit Bodyguards ebenfalls nach Sulz gereist war. Er hatte es auf die Bodenschätze im Stollen abgesehen, wo er Sole – flüssiges Gold – vermutete. Das wollte er ausbeuteten und nach Russland exportieren. Zurück kämen jede Menge Rubel, versprach er.

Die Garde aus Vöhringen spielte mit ihrem Tanz die Geschichte von Pinocchio nach. Schade, dass die Technik den Mädchen einen Streich spielte. Das Publikum spendete dennoch viel Beifall.

"Eine schrecklich nette Familie" (Al Bundy) erlebten die Zuschauer mit Jörg Sülzle (Al), Michael Walter (Peggy), Laura Kobel (Dumpfbacke) und Sascha Menzel (Bud). Ein echter Hingucker war die Modeschau aus New York. Eine Premiere für Sulz: Narro, Salzsieder, Breagler, Optimist und Pessimist präsentierten gekonnt auf dem Laufsteg ihre Klamotten. Aber was hatte der Hexenvater vor? Er zeigte seinen gestählten Oberkörper, sehr zur Freude des weiblichen Publikums.

Passend zum Motto erzählten die Showtanzmädchen aus Mühlheim/Renfrizhausen die Ankunft der europäischen Eroberer in Amerika. Sie begeisterten durch Artistik und Pyramidenbau. Die Eroberer wurden kurzerhand an den Marterpfahl gebunden. Der Riesenapplaus für den rasanten Auftritt der Showtanzgruppe war verdient.

Die Village People waren weitere Stars des Abends. Zum weltbekannten Hit Y.M.C.A. tanzten Marcus Faber, Mario Heer, Fabian Schirle, Lukas und André Frick sowie Stefan Scherrmann. Letzter Programmpunkt waren die 18-Stunden-Musiker in der Nordstaatenuniform. Sie brachten die Halle zum Beben.

Die "Hirschbuben", die zwischendurch immer wieder Stimmungs- und Tanzrunden gespielt hatten, bestritten den Rest des Abends.