Thomas Mutschler ist Ortsvorsteher und Stadtrat in Hopfau. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Neu im Gemeinderat: Thomas Mutschler will als Ortsvorsteher auch für die Dorfgemeinschaft etwas tun

Sulz-Hopfau. Thomas Mutschler ist neu im Sulzer Gemeinderat. Kommunalpolitische Erfahrung bringt er mit. Die muss er in seinem ebenfalls neuen Amt als Hopfauer Ortsvorsteher allerdings noch sammeln. Von 2004 bis 2009 und seit 2014 war Mutschler Ortschaftsratsmitglied. Und auch sonst im Ort engagiert: etwa als passionierter Feuerwehrmann, früherer aktiver Musiker im örtlichen Verein oder Mitbegründer des Jugendclubs.

Von Berufs wegen ist sein Thema Wohnen und Bauen. Thomas Mutschler, 42 Jahre alt und Vater von vier Kindern, leitet bei der Kreissparkasse Rottweil die Baufinanzierung für den ganzen Landkreis. Von daher blickt er über den "Kirchturm" hinaus, und das ist auch sein eigener Anspruch.

Wohnbebauung und Gewerbeansiedlungen voranzubringen, hat er für sich als kommunapolitisches Hauptthema gewählt. Dass Menschen bauen und Firmen sich niederlassen, setzt für ihn aber auch voraus, dass eine Infrastruktur vorhanden ist und, nicht zuletzt im eigenen Ort Hopfau, erhalten wird. Da sieht es auch nicht so schlecht aus: Der Stadtteil hat unter anderem eine Metzgereifiliale, eine Tankstelle, Gärtnerei, das "Blattwerk", das Duttenhofer’sche Apfelgut und mit dem Landgasthof Brachfeld sowie dem "Hopf in" Einkehrmöglichkeiten.

Wichtig sei auch der Kindergarten. Nicht zuletzt konnte die Grundschule zusammen mit Dürrenmettstetten gehalten werden. "Plan B" war, dass die Schüler aus beiden Ortschaften nach Fischingen ziehen. In dem Fall, so Mutschler, "wären wir alle unglücklich" gewesen. Was ihm Sorge macht, ist das leer stehende Hotel an der Glatt. Ohne Infrastruktur funktioniere der ganze Rest nicht, betont er, und dafür ist vor allem die Stadt zuständig.

Mutschler räumt der Wohnbebauung, sowohl innerorts als auch in Neubaugebieten, einen besonderen und separaten Stellenwert ein. Wohnbebauung wolle er auch auf dem Brachfeld ermöglichen, hat er sich vorgenommen. Über den Sulzer Eigenbetrieb Soziales Wohnungs- und Baumanagement Sulz sollte das eine oder andere Gebäude gekauft werden.

Mutschler fordert zudem "attraktive Bauplatzpreise" für die Ortsteile. Notfalls müsse es einen "zweiten Preis" geben. Er weiß, dass dies möglicherweise ein Streitpunkt im Gemeinderat sein könnte. "Aber ich bin ein streitbarer Mensch", fügt er hinzu.

Hopfau bekommt mit dem "Amselweg Süd" ein neues Baugebiet. Ziel sei, mit der Erschließung im Frühjahr 2020 zu beginnen. Im ersten Abschnitt werden mehr als 20 Bauplätze geschaffen. Für den zweiten Abschnitt sei noch Grunderwerb notwendig. Grundstücksgespräche zu führen, werden eine seiner Aufgaben als Ortsvorsteher sein.

Aber das gilt genauso für die künftige zweite große Baustelle in Hopfau: Die Brückenerneuerung und die Sanierung der Ortsdurchfahrt. Er kündigt an, die Betroffenen möglichst früh über das Vorhaben, das mit Sicherheit zu größeren Einschränkungen führen wird, zu informieren und mitreden zu lassen. "Mein Job ist es zu sehen, wie wir es hinkriegen", meint er. Dabei ist Mutschler bewusst, dass er als Ortsvorsteher nicht von jedem gelobt wird.

Der Jugendclub existiert noch, aber es sei ruhig um ihn geworden. Die Jugend will er ins Dorfleben mit einbinden. Nach dem Motto: "Was könnt ihr für Hopfau tun?" Diese Frage stellte er auch an alle anderen Bürger. Für Mutschler ist es wichtig, eine Dorfgemeinschaft zu begründen. Ob dafür ein Dorfgemeinschaftsraum notwendig ist, dafür möchte er den Bedarf noch abfragen. Die Hopfauer Einwohnerschaft lädt er schon mal auf den 27. September zu einem Ortsrundgang mit Bürgerforum ein. Neben Ortsdurchfahrt, Brückenbau und Baugebiet denkt er auch daran, den Dorfmittelpunkt in Hopfau zu beleben.

Thomas Mutschler sitzt für die Freie Wählervereinigung (FWV) im Gemeinderat. Parteipolitik, meint er, sei in der Sulzer Kommunalpolitik nicht nötig: "Es geht immer um die Sache. Da ist die Farbe der Partei egal."

Mutschler bezeichnet sich zwar als streitbarer Mensch, jedoch werde er demokratisch getroffene Entscheidungen mittragen, auch wenn sie nicht seiner Meinung entsprächen. Und er kann sich durchaus revidieren. Als Beispiel nennt er den Backsteinbau in Sulz. Er sei kein Befürworter gewesen, das Gebäude zu sanieren. Was daraus geworden sei, sei richtig gut.

Als Ortsvorsteher und als Stadtrat wird er künftig zeitlich mehr beansprucht sein. Die Feuerwehr bleibt für ihn, neben seiner Familie, jedoch ein "Mittelpunkt". Bei all seinen Ämtern werde er von seiner Frau Maria unterstützt.