Kreisbauernversammlung: Auch Biber werden für Landwirte zum Problem / Wann kommt der Wolf?

Sulz-Bergfelden. Mehr als 30 Landwirte und drei Ortsvorsteher kamen am Donnerstag zur Versammlung des Kreisbauernverbands im Gasthaus "Linde" in Bergfelden. Ein Thema war das Schwarzwild.

Kreisvorsitzender Manfred Haas berichtete, dass die Schäden durch Wildschweine zunähmen. Probleme bereitet in diesem Zusammenhang auch die Zuordnung der Reviere, da Zuständigkeiten hin und her geschoben würden. Die afrikanische Schweinepest (ASP) sei zudem eine große Herausforderung. Experten meinten, es sei nur noch eine Frage der Zeit, wann sie in Deutschland ausbreche. Das würde ein Exportverbot für Schweine und schweinefleischhaltige Produkte bedeuten.

Eine Übertragung durch Tiere sei unwahrscheinlich, eher werde sie vom Menschen übertragen. Als Beispiel nannte Haas den Fall aus 2008, bei dem die Schweinepest durch einen Bauer, der gleichzeitig Jäger war, in seinen Stall eingeschleppt wurde. "Den Bestand der Wildschweine um 90 Prozent zu reduzieren, halte ich nicht für machbar", fasste er zusammen.

Doch nicht nur Wildschweine sind eine Gefahr. Wie entwickelt sich die Population des Wolfes? Wann treibt es die Tiere aus ihren Verstecken? Wann werden im Kreis die ersten Weidetiere gerissen?

Hegeringleiter Ludwig Schrägle griff das Thema Wildschäden auf und stellte klar, dass eine verfehlte Agrarpolitik und auch der Umbau des Waldes zu der jetzigen Situation geführt hätten. Die höhere Vermehrungsrate bei Wildschweinen trage dazu bei, dass die Schäden zunähmen.

Bürokratische Hemmnisse

Die erwartete Entspannung durch die Rücknahme der Jagdpause sei nicht eingetreten. Die Verwendung von Nachtsichtgeräten sei jetzt erlaubt, aber es sei nur eines pro Revier zugelassen, und das sei zudem genehmigungspflichtig. Bei den immer wieder geforderten Bewegungsjagden gebe es bürokratische Hemmnisse. Aus der Versammlung kam der Vorschlag zum Aufbau von Jagdgenossenschaften. Diesen steht Schrägle aber kritisch gegenüber. Die ganze Verwaltungsarbeit, die jetzt von der Gemeinde gemacht werde, gehe dann auf die Jagdgenossenschaft über.

Schrägle verwies auch auf Reviere, in denen seitens der Jäger nicht immer alles zum Besten bestellt ist. Das hänge manchmal von der Topografie ab. Als Beispiel nannte er den Bereich an der L  424 (ehemalige B 14) am Ortsausgang Sulz. An dem schwer zugänglichen Südhang zwischen der Hochfläche und dem Tal sei es sehr schwierig zu jagen. Eine Treibjagd in diesem Bereich sei ebenfalls so gut wie nicht machbar. Eine Straßensperrung sei fast unmöglich, und im Bereich der Bahnlinie liege bei einem eventuellen Bahnunfall mit Wildtieren die Haftung beim Jagdpächter. Beim Thema Wolf plädiert er dafür, dass dieser ins Jagdgesetz aufgenommen wird. Momentan hätten die Jäger keine Handhabe.

Über Probleme mit Bibern berichtete Bernd Steinwand. Im Neckartal sei er aufgrund von Aushöhlungen schon mehrfach mit seinem Traktor eingebrochen.