Bauhofleiter Jürgen Holzer, LBS-Bezirksleiter Marco Wörner, Sachgebietsleiterin Sabrina Glöckner und Bürgermeister Gerd Hieber zeigen den Defibrillator (von links). Foto: Beyer

Lebensretter in Plettenbergstraße. Bürgermeister appelliert, dass alle wissen sollten, wie Gerät funktioniert.

Sulz - Umweltbewusst kam Bürgermeister Gerd Hieber mit dem Fahrrad zur Einweihung des neuen halb automatischen Defibrillator, der ab sofort in der Bushaltestelle Plettenbergstraße hängt.

Das Gerät soll bei Herznotfällen zum Einsatz kommen und kann als Teil der Erste-Hilfe-Maßnahmen von jedermann benutzt werden. Denn der Defibrillator ist im wahrsten Sinne des Wortes selbsterklärend. Öffnet man ihn, gibt das Gerät automatisch über Lautsprecher vor, was zu tun ist.

20 Defibrillatoren in Sulz

Mittlerweile gibt es 20 solcher Defibrillatoren in Sulz, die meisten davon seien erst in den vergangenen zwei Jahren angebracht worden, berichtete Hieber. Davor habe es in der ganzen Stadt nur zwei gegeben. "Wir wollten im Stadtgebiet so viele Defibrillatoren wie möglich an zentralen Stellen platzieren. Das war nur möglich, weil wir zahlreiche Unterstützer haben", betonte Hieber.

So hat die Stadt mit der Björn-Steiger-Stiftung und privaten Sponsoren zusammengearbeitet, um die Aufstellung zu ermöglichen. Beispielsweise wurde der Defibrillator in der Plettenbergstraße von der LBS mitfinanziert.

Bürgermeister appelliert an Bürger

Sabrina Glöckner, Sachgebietsleiterin Bürgerdienst bei der Stadt Sulz, sieht im Erreichten einen riesigen Erfolg und erinnerte, dass die ursprüngliche Zielsetzung nur zehn Geräte vorgesehen habe.

Nach dem Willen Hiebers können es auch noch mehr werden: "Wir sind nach wie vor am Ausbau und an neuen Standorten interessiert, wenn wir weitere Partner finden."

Doch auch ein verantwortungsvolles Verhalten der Bürger ist unabdinglich, denn die Defibrillatoren sind frei zugänglich. "Ich kann da kein Schloss dranhängen", gab Hieber zu bedenken. "Ich kann nur appellieren, dass allen klar ist, wozu diese Geräte gebraucht werden."

Missbrauch ist ausgeschlossen

Ein Missbrauch sei jedenfalls ausgeschlossen, erklärte Glöckner. "Die Defibrillatoren lösen nur bei Herzkammerflimmern aus", ein eingebauter Sensor könne das feststellen.

Das Aufhängen der lebensrettenden Kästen ist allerdings aufwendiger, als es zunächst erscheinen mag, da immer auch eine Stromversorgung angelegt werden muss. Im Zuge der Bauarbeiten in der Plettenbergstraße sind unter anderem auch antike Mauersteine und Keramik entdeckt worden. Nach Auskunft des Landesdenkmalamts hat dies aber zu keinen Verzögerungen geführt.