Die GAL hat zur Protestaktion aufgerufen. Foto: Heidepriem

Radfahrer zeigen auf, wie gefährlich es in der Straße zugehen kann. Heidi Kuhring: "Verwaltung hat Informationen zurückgehalten".

Sulz - Einen kleine Kundgebung gab es am Samstag auf Einladung der Grün-Alternativen-Liste (GAL) in der Weilerstraße. An die 30 Radfahrer wollten in Zusammenarbeit mit einem Bus-Unternehmen aufzeigen, wie eng und gefährlich es in dieser Straße, in der tagtäglich hunderte von Schülern wegtransportiert werden, zugehen kann.

Zur Erinnerung: Der Gemeinderat Sulz hatte in seiner jüngsten Sitzung den Ausbau der Weilerstraße ohne den von GAL-Stadträtin Heidi Kuhring geforderten Radweg beschlossen. Die GAL hält aber hier das letzte Wort noch nicht für gesprochen. Bei der Protestaktion, die tatsächlich aufzeigte, wie eng es nach der Bushaltestelle in Höhe des ehemaligen Minigolfplatzes zugeht, erklärte Heidi Kuhring, warum sie die Entscheidung als "Skandal" bezeichnete. Damit, so sagte sie, meine sie nicht die demokratische Abstimmung durch den Gemeinderat – "ich habe genug Demokratieverständnis" – sondern vielmehr das Zurückhalten der Verwaltung von Informationen. Kuhring sagte, dass es für den Ausbau von Radwegen bis zu 50 Prozent Zuschüsse gebe. Bei Kosten in Höhe von 165.000 Euro, die als Mehrkosten hochgerechnet wurden, hätten sich Informationen in diese Richtung sicherlich gelohnt.

"So wurde einmal mehr eine große Chance vertan. Mit Sicherheit wird es in der Weilerstraße in den kommenden 30 Jahren keine Bautätigkeiten mehr geben", ist sich Kuhring sicher. Ironie sei wohl, dass im Stadtentwicklungskonzept, das im Juni vorgestellt wird, gefordert werde, das Radwegnetz durchgängig zu machen. Die Stadt gehe somit nicht als Vorbild voran.

"Wir hoffen, dass nie etwas passiert", so die Stadträtin. Denn durch den neuen Belag verführe die Straße vom Albeck-Gymnasium in Richtung Stadtmitte eher zum Schnellerfahren. Fußgänger und Radfahrer müssten dann noch mehr aufpassen. Auch Busfahrer Sven Jabczynski, der sein Transportmittel extra von Freudenstadt nach Sulz gefahren hatte, bestätigte, dass die Weilerstraße nicht ungefährlich sei, und es müsse immer besonders aufgepasst werden.