Die Straße von Oberiflingen nach Dürrenmettstetten ist nicht nur eng, sondern auch desolat. Von links: Siegfried Dölker, Karl Wössner und Robert Trautwein. Foto: Steinmetz

Dürrenmettstetter Ortsvorsteher Robert Trautwein schreibt an Landräte Michel und Rückert.

Sulz-Dürrenmettstetten - Es rumpelt im Auto von Siegfried Dölker. Kein Wunder: Er fährt auf der vielfach geflickten Straße von Dürrenmettstetten Richtung Oberiflingen. Sie ist nicht nur in einem desolaten Zustand, sondern auch sehr eng.

Aber das ist nur eine von vier Straßen im Bereich Dürrenmettstetten, die in einem "mittlerweile besorgniserregenden Zustand" sind. So schildert es Ortsvorsteher Robert Trautwein in einem Brief an den Freudenstädter Landrat Klaus Rückert.

Auf der Kreisstraße nach Oberiflingen breche bereits der Straßenbelag ab. Der Lastwagenverkehr vom Dürrenmettstetter Steinbruch belaste das Straßenstück schwer. Zudem müssten Autos bei entgegenkommenden Lastwagen anhalten.

Nicht besser ist die Kreisstraße 4761 zwischen Dürrenmettstetten und dem Horber Stadtteil Dettingen. Erfreulich sei immerhin, dass das Teilstück von der Kreisgrenze bis zu Beginn der Steilstrecke im Wald eine neue Fahrbahndecke bekommen habe. Allerdings musste im weiteren Verlauf aber wegen des äußerst schlechten Zustands für Lastwagen Tempo 30 angeordnet werden. An der Tagesordnung sei, so Trautwein, dass die Fahrbahnränder wegbrächen und die Warnbaken umgefahren würden. Die Straße werde regelmäßig vom Verkehr aus dem östlichen Landkreis Freudenstadt und Haigerloch genutzt. Es seien schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge zum Lagerhaus in Neckarhausen unterwegs. Trautwein: "Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben."

Ein zweites Schreiben richtete er an den Rottweiler Landrat Wolf-Rüdiger Michel. Denn auch die Situation auf der K 5513 zwischen Dürrenmettstetten und Hopfau sei "total unbefriedigend". Während der Sperrung der Glatttalstraße hätten diese Strecke viele Lastzüge als Umleitung befahren. Hinzu kam der Schulbusverkehr.

Sanierungsbedürftig sei außerdem die kurvenreiche K 5515 von Dürrenmettstetten nach Leinstetten: "Auch hier wurde seit Jahrzehnten nur geflickt."

Nebenstrecken bräuchten ebenfalls einen gewissen Standard, um im Notfall als Umleitung dienen zu können. Trautwein: "Wir Dürrenmettstetter haben uns lange mit Forderungen zurückgehalten, da wir eingesehen haben, dass die verkehrswichtige Glatttalstraße zuerst ausgebaut werden muss. Jetzt ist es aber an der Zeit, an den nördlichsten Zipfel des Landkreises zu denken und sich über die Ausbauplanung unserer Kreisstraßen konkrete Gedanken zu machen."

Darauf drängt auch der Ortschaftsrat: "Wir haben eine Verantwortung der Bevölkerung gegenüber", sagt Siegfried Dölker bei dem gestrigen Pressegespräch im Dürrenmettstetter Rathaus. Dabei denkt er vor allem an mögliche Unfälle. Dürrenmettstetten habe viel Verkehr. Und der wird sich wohl noch verstärken, wenn die Glatttalstraße erneut gesperrt ist.

Karl Wössner wies auf Weltmarktführer in der Region hin, die Firmen Schmalz, Homag, Arburg, Fischer und L’Orange. Während der Sperrung im Glatttal sei der Verkehr zu diesen Firmen über Dürrenmettstetten verlaufen.

Der heutigen Belastung seien die Straßen nicht mehr gewachsen. Es müsse nun überlegt werden, wie der Straßenbau finanziert werden könne, um dann Zug um Zug zu sanieren, fordert Robert Trautwein.

Erreicht hat er schon mal, dass die Landkreise Rottweil und Freudenstadt beim Winterdienst zusammenarbeiten. "Ein Anfang ist gemacht", meint Trautwein. Die Partnerschaft brauche man.

Mit Landrat Michel hat er bei der Sicherheitsmesse in Sulz über die Straßenproblematik gesprochen. Von Landrat Rückert hat er bislang noch keine Antwort erhalten. Trautwein will als nächstes Kontakt mit seinen Ortsvorsteherkollegen in Dettingen und Oberiflingen aufnehmen. Karl Wössner bot den Kreistagsmitgliedern an, sie zu einer Besichtigung der Straßen abzuholen.