Pfarrer Thomas Lehnardt (links) verlässt nach gut einem Jahr Holzhausen. Die Pfarrstelle wird aufgehoben. Künftig ist Pfarrerin Stefanie Fritz (Mitte) für die dortige Kirchengemeinde zuständig. Rechts: Dekan Ulrich Vallon Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Gesundheitliche Gründe zwingen ihn dazu / Pfarramt Sulz II künftig für Holzhausen zuständig

Der Abschied fällt Thomas Lehnardt schwer: "Ich gehe nicht wegen der Holzhauser", versichert er beim Pressegespräch im Dekanatamt. Wie er dabei deutlich macht, sind es gesundheitliche Probleme, die ihn dazu bewegen, die Pfarrstelle Holzhausen zum 31. Dezember aufzugeben.

Sulz. Nach einer ernsthaften Erkrankung im Frühsommer müsse er, auch auf Anraten der Ärzte, mit seinen Kräften besser haushalten, erklärt Lehnardt. Er betont: "Mir persönlich ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen. Ich bin sehr gerne Gemeindepfarrer gewesen."

Lehnardt kam im September 2017 nach Holzhausen. Er habe die Menschen dort gerne bei Beerdigungen oder Tauffeiern begleitet und vielfältige Gottesdienste gefeiert. Bei der Arbeit mit den Konfirmanden war es ihm wichtig, mit ihnen nach Antworten auf ihre Fragen im Leben und Glauben zu suchen. Zu schätzen wusste er auch die "wachsende Verbundenheit" mit der katholischen Kirchengemeinde und der Adventgemeinde.

Thomas Lehnardt wird künftig auf einer "beweglichen Pfarrstelle", die der Prälatur Reutlingen zugeordnet ist, tätig sein. In der neuen Funktion betreut er Projekte in Stuttgart und Heilbronn. Einmal im Monat habe er außerdem einen Predigtauftrag.

Die Pfarrstelle Holzhausen hat einen Umfang von 50 Prozent. Dekan Vallon war froh, sie vor gut einem Jahr wieder besetzen zu können. Für eine halbe Stelle sei es auf dem Land nicht einfach, einen Einzelpfarrer zu gewinnen. Allerdings war auch schon klar, dass der Pfarrplan 2024 auf die weitere Entwicklung im Kirchenbezirk Sulz Einfluss nehmen werde. 30,25 Pfarrstellen gibt es, 4,5 müssten aufgehoben werden. Dazu zählt nun auch Holzhausen mit seinen 50 Prozent.

Dass Pfarrer Lehnardt aus gesundheitlichen Gründen Holzhausen verlasse, "bedauern wir". Schmerzhaft sei aber auch der Verlust der Pfarrstelle. Die Kirche befinde sich in einer Umbruchsituation. "Das heißt aber nicht, dass wir in Depressionen verfallen. Wir haben Visionen, wie es weitergehen kann", sagt Vallon.

Holzhausen und Sulz sind eine Verbundkirchengemeinde und kooperieren miteinander. Vallon weist auf gemeinsame Konfirmationsfeiern hin. Zudem lade die Verbundkirchengemeinde zu einigen besonders gestalteten gemeinsamen Gottesdiensten ein.

Die Holzhauser werden auch künftig nicht pfarrerlos sein. Die Kirchengemeinde wird jetzt dem Pfarramt Sulz II zugeordnet, für das Pfarrerin Stefanie Fritz zuständig ist. "Es ist machbar", bestätigt sie. Sie habe bisher schon Aufgaben in Holzhausen übernommen. Pfarrer Lehnardt ist ebenfalls überzeugt, dass es funktionieren wird. "Es ist eine geklärte Situation mit längerer Perspektive", versichert Vallon. Der Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Thomas Lehnardt ist am Sonntag, 30. Dezember, 10.15 Uhr, in der Holzhauser Kirche.