Stefan Bornheft montiert die Düsen im Filterbehälter. Foto: Steinmetz

Becken konnten noch nicht gefüllt werden. Arbeiten auch witterungsbedingt in Verzug.

Sulz - Bei den warmen Temperaturen bekommt man langsam wieder Lust aufs Freibad. Die ersten Anfragen für Schwimmkurse hat Werner Welle schon erhalten. Ob’s mit dem Saisonstart in einem Monat aber klappt, das will der Schwimmmeister noch nicht versprechen.

Einladend sieht es im Sulzer Freibad derzeit nicht aus. Auf dem Boden liegen Abdeckplanen. Das Badebecken ist noch ohne Wasser. Bei dem trockenen Wetter konnte jetzt aber der Fliesenleger kommen.

Der März war zeitweise eisig. Da konnte wenig gearbeitet werden. Die Vorbereitungen für die neue Badesaison gerieten witterungsbedingt in Verzug. Normalerweise sollten in den nächsten Tagen die Becken gefüllt werden, doch diese sind gerade mal "grob geputzt". Wasser von der Kapflochquelle steht ohnehin nicht zur Verfügung. "Als wir anfingen zu putzen, stellten wir fest, dass kein Wasserdruck da war", erklärt der Schwimmmeister. Der Grund dafür war ein Rohrbruch. Der Wassermeister ist momentan dabei, das Leck zu suchen. Dass die Leitung zum Kapfloch irgendwo defekt ist, das, so Welle, "wissen wir erst seit letzter Woche".

Wasser wird aber auch dazu benötigt, um Kies in die Filter einzuspülen. Der alte Filterkies musste zuvor aus den großen Behältern ausgeräumt werden. Der Austausch wird alle zehn Jahre notwendig. Welle war froh, dass der Bauhof mit vier Leuten das Freibadteam hierbei unterstützt hat.

Stefan Bornheft zwängt sich durch die runde Öffnung in den leer geräumten Filterbehälter. Welle stellt eine Kiste mit Düsen in Griffweite. Diese müssen einzeln eingeschraubt werden – insgesamt sind es 1500 Stück. In der kommenden Woche, hofft Welle, wird der Filterkies geliefert. Schichtweise wird das Material mit unterschiedlicher Körnung dann aufgetragen. Ein bewährtes System: Das Kapflochwasser wird damit aufbereitet.

Im Badebetrieb wird das überlaufende Wasser im Keller des Betriebsgebäude dann gesammelt und nach der Grobreinigung in die Filterbehälter gepumpt. Laufend wird frisches Wasser zugemischt. Alle Stoffe herauszufiltern, gelinge nicht, sagt Welle, deshalb müsse verdünnt werden. Er kann mit der Frischwasserzufuhr großzügig sein: Das Kapflochwasser bezieht die Stadt umsonst. Was die Filter verlässt, habe letzten Endes Trinkwasserqualität. Die Technik funktioniert in dem 28 Jahre alten Freibad nach wie vor.

Draußen müssen einige Fliesen ausgewechselt werden. Größere Reparaturen stehen nicht dringend an. die Risse in der Überlaufrinne will Welle erst im Herbst ausbessern lassen. Er hat noch vor, ein Spielgerät fürs Bad zu kaufen. Aber auch das steht nicht oben auf der Prioritätenliste. Das Wichtigste für ihn ist: "Wasser kriegen und heizen können."

Die Badegäste wollen schließlich angenehme Wassertemperaturen beim Saisonstart haben. Der wäre, wie im vergangenen Jahr, wieder für den 10./11. Mai vorgesehen. Welle stellt dahinter aber noch ein Fragezeichen.