So könnte die neue Ortsmitte in Bergfelden aussehen. Von links: Ortsvorsteher Martin Sackmann, Bürgermeister Gerd Hieber und Gislinde SachsenmaierFoto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Damit kann die Ortsmitte neu gestaltet werden / Bürgermeister Gerd Hieber: ein "Meilenstein" für den Stadtteil

Die Stadt kauft zu einem Preis von 275 000 Euro das Volksbank-Areal in Bergfelden. Bürgermeister Gerd Hieber und Ortsvorsteher Martin Sackmann sprachen von einem "Meilenstein" für die Ortschaft.

Sulz-Bergfelden. Das Grundstück hat eine Fläche von 26 Ar. Der Gemeinderat habe bei seiner Sitzung am 4. Mai den Kauf beschlossen, teilte Bürgermeister Hieber beim Pressegespräch am Dienstag im Bergfelder Rathaus mit. Damit habe man nun die Möglichkeit, die Ortsmitte "zukunftssicher und modern" zu gestalten.

Das ist ein Ziel, das seit gut 20 Jahren verfolgt wird. Auf dem Tisch im Sitzungssaal stand ein Modell des Büros Pesch und Partner vom Jahr 1999. Der Planer hat in der Mitte des Gebiets drei neue Gebäude platziert.

Eine erste Überlegung sei gewesen, das Areal über ein Investorenprojekt, in das sich die Stadt einbringen würde, zu realisieren. Davon sei man abgekommen: Im Rahmen des Sanierungsgebiets Bergfelden ist nun vorgesehen, dass die Stadt das Gelände erwirbt und es baureif erschließt. Das auch im Hinblick darauf, dass durch das Volksbankgrundstück ein Abwasserkanal verläuft, der von der Bebauung freigehalten werden müsse. Zudem lege die Ortschaft großen Wert auf den Erhalt des Spielplatzes. Das bestätigte auch Ortsvorsteher Sackmann: Dieser werde stark frequentiert und sei ein Treffpunkt. Zudem soll mit der Neubebauung neben der Schaffung von Wohnungen im Ortskern der Bäckereistandort gesichert werden. Die Bäckerei Sehne werde, so Hieber, hervorragend angenommen.

Notartermin noch im Mai

Gerne würde die Stadt auch die Volksbank im Ort halten. Wegen der Corona-Krise ist die Filiale geschlossen und wird auch nicht mehr geöffnet. Die Schließung sei ohnehin für den 30. Juni geplant gewesen, teilte Vorstandsmitglied Gislinde Sachsenmaier mit.

Damit würde eine lange Tradition enden: Die Bank ist schon seit 1881 im Ort. Hieber und Sackmann signalisierten ihr Interesse, dass die Volksbank weiterhin in Bergfelden präsent bleibt und sei es nur mit einem Geldautomaten. Der Ortsvorsteher bot als Standort das Erdgeschoss des Rathauses an.

Gislinde Sachsenmaier sieht den Verkauf des Geländes an die Stadt durchaus auch mit einem weinenden Auge. Sie hatte nämlich gehofft, dass der Geldausgabeautomat in der Filiale noch etwas länger stehen bleiben könnte. Sie räumte ein: "Service ist wichtig für die Bevölkerung." Für den Automaten in der Ortsmitte sprächen die Durchfahrtsstraße und die Parkplätze. Ein Schalter sei dagegen nicht mehr zeitgemäß. Dieser werde auch für Beratungen nicht mehr benötigt.

Der nächste Schritt wird sein, den Kaufvertrag abzuschließen. Hieber rechnet damit, dass der Notartermin noch in diesem Monat stattfindet. Das Geld sei trotz Corona-Krise bereitgestellt. In dem Zusammenhang betonte er, wie wichtig es sei, Sanierungsgebiete auszuschreiben. Das bedeute, dass die städtischen Mittel über einen längeren Zeitraum gebunden seien. Das sei für Bergfelden eine große Chance, die Ortsentwicklung voranzubringen.

Der Impuls zum Verkauf des Areals sei von der Stadt gekommen, stellte Gislinde Sachsenmaier fest. Wegen des Kanals habe die Volksbank davon abgesehen, Teilflächen zu veräußern. "Wir wollten auch nicht den höchstmöglichen Preis mit einem Investor herausschlagen", versicherte sie.

Einen Investor für das Volksbank-Areal gibt es bislang noch nicht. Es sei nicht notwendig, alle drei Häuser, die in der Ortsmitte geplant sind, gleichzeitig zu bauen. Priorität habe aber das Eckhaus, so Sackmann. Dort soll die Bäckerei untergebracht werden.