Jeden Montag ist Spaziertreff: Eine Stunde wird gewandert. Auf Abstand muss dabei geachtet werden.Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Beim Spaziertreff kommt auch das Gesellige nicht zu kurz / Start auf der Schillerhöhe

Sulz. Die Strecke ist schnell festgelegt: "Wir laufen Richtung Viehhaus." Dann geht es auch schon vom Wafi-Parkplatz auf der Schillerhöhe los. Pünktlich um 9 Uhr startet der Spaziertreff für Senioren – eine halbe Stunde früher als bisher.

Elf Frauen haben sich eingefunden. "Normalerweise sind wir zwischen 15 und 18", erzählt Barbara Gühring, die von Anfang an mit dabei ist. Vor Corona trafen sich die Teilnehmer an der Neckarhalle und wanderten am Neckar entlang, manchmal bis zum Maienplatz oder Richtung Fischingen. Am Neckar ist es ein bisschen langweilig geworden. Warum nicht auf der Schillerhöhe laufen? Es ist landschaftlich schön, und die Wege sind gut begehbar. Steigungen gibt es auch kaum. Die Strecke gefällt den Teilnehmerinnen.

Dann kommt noch ein Nachzügler. Es ist Hans-Jochen Geiger aus Bergfelden, einer der wenigen Männer, die regelmäßig mit dabei sind. Er wird mit großem Hallo empfangen.

Inzwischen ist die Gruppe beim Pferdehof angekommen. Auf der Koppel rechts des Wegs weiden Pferde oder liegen entspannt im Gras. Auch Fohlen sind dabei. Links des Wegs blöken Schafe zur Begrüßung der Vorbeigehenden. Das Wetter ist ideal für den Spaziergang. Aber eigentlich ist er noch nie ausgefallen. Wenn es regnet, werden die Schirme aufgespannt.

Die Frauen unterhalten sich, dennoch geht es zügig voran. Bis zum leichten Anstieg: Da weht den Spaziergängern, die bislang die frische Luft genossen haben, ein Geschmäckle entgegen. "Es riecht wie in einer Brauerei", findet Hans-Jochen Geiger. Tatsächlich stammt der strenge Geruch von der Biogasanlage. Der sei manchmal mehr oder weniger intensiv, weiß Barbara Gühring. Der Geruchssinn wird aber nicht allzu lange strapaziert. Die Gruppe biegt oben links ab.

Inzwischen haben Marco Sandmann und Martin Fischer vom Gesundheitsamt Rottweil die Gruppe, leicht außer Atem, eingeholt. Sie hatten sich um wenige Minuten verspätet und sind dann auch noch falsch gegangen. Beide haben Masken dabei, aufgesetzt werden müssen sie nicht. Sie mahnen aber, Abstand zu halten.

Das Gesundheitsamt hat vor drei Jahren den Spaziertreff initiiert, zuerst in Rottweil, dann in weiteren Kreis-Kommunen, so in Sulz. Das Angebot habe sich zu einem "Erfolgsmodell" entwickelt, sagt Sandmann. Der gesundheitliche Aspekt "Bewegung im Alter" stand ursprünglich im Vordergrund. Mit zum Programm gehörten Übungen zur Stärkung der Gelenke und zur Sturzprophylaxe, darauf wird in Sulz aber jetzt verzichtet. Herausgestellt hat sich, dass neben der Gesundheit das Gesellige und Soziale ebenfalls eine wesentliche Rolle spielt. Die Teilnehmer freuen sich denn auch, endlich wieder gemeinsam unterwegs sein zu können.

Nach einer halben Stunde Richtung Viehhaus heißt es stopp: "Wir müssen umkehren." Es ist Halbzeit. Länger als eine Stunde soll der Spaziergang nicht dauern. An der Biogasanlage führt der Weg nun geradeaus. "Von hier kann man den Hohenzollern erkennen", erklärt Barbara Gühring. Heute ist die Sicht nicht ganz so gut. Der Zollern ist im Dunst nur zu erahnen. So schön die Strecke ist: "In der Talstadt hätten wir noch einen Kaffee trinken können", merkt eine Teilnehmerin an. Ob vielleicht das Siedlerstüble mal öffnen könnte? Am Schluss nochmals eine Steigung: Punkt zehn Uhr ist der Ausgangspunkt erreicht. Alle haben das Tempo locker mithalten können. Martin Fischer verteilt am Schluss Mund-Nasen-Masken. Corona ist noch nicht vorbei.  Der Spaziertreff ist ein Angebot des Gesundheitsamts für Senioren, die sich mit anderen bewegen und somit etwas für ihre Fitness tun wollen. Die Teilnehmer treffen sich montags um 9 Uhr auf dem Wafi-Parkplatz auf der Schillerhöhe. Kontakt: Telefon 0741/24 49 66.