CDU-Winterwanderung: Teilnehmer lassen sich das neue Werk zeigen / Tour führt nach Holzhausen

Frühling im Januar: Wenn man dabei nicht gerade an den Klimawandel mit seinen Folgen dachte, war es ein Wandertag zum Genießen. Der CDU-Stadtverband Sulz hatte dazu eingeladen. Start war im "InPark A 81".

Sulz. Mit dabei: Bundestagsabgeordneter Volker Kauder und Landtagsabgeordneter Stefan Teufel. Insgesamt waren es rund 50 Teilnehmer, die sich zunächst das neue Werk der Firma Automatic-Systeme Dreher zeigen ließen.

Das interkommunale Gewerbegebiet werde sehr gut angenommen, stellte Bürgermeister Gerd Hieber mit Blick auf weitere Bauvorhaben fest. Zuletzt ist bekannt geworden, dass die Post ihren Zustellstützpunkt mit 33 Arbeitsplätzen von der Bahnhofstraße in den "InPark" verlegt. Am bisherigen Standort sei es extrem beengt, auch würden Parkplätze im öffentlichen Raum von Postmitarbeitern belegt. Hieber widersprach der Kritik, dass bislang nur Arbeitsplätze in das neue Gewerbegebiet verlagert würden. So gebe es für das Dreher-Firmengebäude in Renfrizhausen inzwischen einen konkreten "Nachfolgeinteressenten". Gespannt sein dürfe man auch auf das geplante Hotel mit Restaurant- und Firnessbereich der Kartal-Gruppe im Eingangsbereich des "InParks".

Die Firma Dreher, die 195 Mitarbeiter beschäftigt, hat am 17. Januar die Produktion im neuen Werk aufgenommen. "Am 16. Dezember wussten wir noch nicht, ob wir Internet und Telefon hatten", teilte Produktionsleiter Gerhard Gäckle mit. Von dieser Zitterpartie abgesehen, liefen die Bauarbeiten, wie er schilderte, nahezu reibungslos und termingerecht. Nach dem Spatenstich im Herbst 2018 war das Werk mit dem Verwaltungstrakt und der Produktionshalle in nur 14 Monaten fertiggestellt. Viele Firmen aus Sulz und Umgebung seien bei den Ausschreibungen der Arbeiten zum Zug gekommen. Das Unternehmen wolle expandieren: "Wir haben zukunftsorientiert geplant", sagte Gäckle. Auch Umweltaspekte sind berücksichtigt worden. Auf dem Dach befindet sich eine Fotovoltaikanlage, die zumindest rechnerisch den Eigenbedarf an Strom decken soll.

Beim Rundgang durch die Verwaltung und die 100 Meter lange Produktionshalle warfen die Teilnehmer einen Blick in das Betriebsrestaurant. Eine Cateringfirma liefert das Essen. 60 bis 70 Mitarbeiter finden dort Platz, im Sommer können sie auch draußen sitzen.

Demnächst wird eine "Lernfabrik" eingerichtet, in der Auszubildende im ersten Lehrjahr mit digitalen Medien vertraut gemacht werden. Wer bei Dreher seine Lehre absolviert, werde normalerweise auch übernommen, erklärte Gäckle.

Das Unternehmen investierte in den Neubau rund 16 Millionen Euro. Der Schritt war notwendig geworden, weil es in Renfrizhausen zu eng geworden ist. Dort wäre eine Weiterentwicklung nicht möglich gewesen. Wenn die Stadt Sulz nicht das 25 000 Quadratmeter große Grundstück angeboten hätte, wären Gäckle zufolge andere Gemeinden "am Drücker" gewesen. Der "InPark", versicherte er, "ist eine super Sache".

Die Wanderer bewunderten bei wärmenden Sonnenstrahlen die schöne Aussicht im Gewerbegebiet. Von dort ging es mit Wanderführer Herwart Kopp weiter nach Holzhausen zur Georgskirche, die 1780 gebaut wurde. Kopp wies auf ein Jubiläum hin: Die Weimar-Orgel ist 225 Jahre alt geworden.

Ortsvorsteher Gregor Plocher war inzwischen dazugestoßen. Er stellte nach dem Kirchenbesuch den neugestalteten Rathausplatz mit dem Brunnen unter der Linde vor. Die Anlage werde gut frequentiert. Oberhalb des Rathauses steht das Mehrfamilienhaus mit dem Dorfgemeinschaftsraum im Rohbau. Plocher schätzt, dass die Bauarbeiten bis Ende Mai abgeschlossen werden.

Hier entsteht ein Treffpunkt für die Holzhauser, um Geselligkeit und Austausch zu pflegen. Der 100 Quadratmeter große Raum mit Terrasse, kleiner Küche und sanitären Anlagen, der der Stadt gehöre, dürfe von allen genutzt werden, beispielsweise zum Kartenspielen oder zu privaten Anlässen wie Geburtstagen. "Es soll jedoch kein Proberaum für Vereine sein", erklärte Plocher. Auch ein Wirtschaftsbetrieb sei nicht vorgesehen. "Es ist kein Luxusraum", versicherte Investor und Bauherr Dieter Kopp. Er berichtete, dass das Projekt auch schon außerhalb von Sulz auf Interesse gestoßen sei und Besucher gekommen seien, um sich darüber zu informieren.

Mit dem Ausbau des Seltenwegs wird "Holzhausen-Mitte" komplett erschlossen sein. 17 neue Bauplätze, sieben davon städtisch, werden dabei geschaffen. "Wir haben viele Anfragen wegen Wohnungen", so Plocher. Mit dem Seltenweg wird gleichzeitig eine Verbindung vom Rathaus bis ins Baugebiet Stümple hergestellt.