Straßensperrung: Für Robert Trautwein nicht nachvollziehbar / Vorschläge in der "Luft" zerrissen

Sulz. Die ablehnende Leserbrief-Reaktion auf Lösungsvorschläge beim Treffen der Gewerbetreibenden am 24. Januar im Glatter "Kaiser" (wir berichteten) konnte CDU-Stadtrat Robert Trautwein nicht nachvollziehen. Er sei auch enttäuscht, dass Wirtschaftsförderer Hartmut Walter so despektierlich dargestellt worden sei, sagte er gestern Abend im Gemeinderat. Die Verlautbarungen seien nicht sachgerecht. Bei dem Treffen mit rund 30 Interessierten ist überlegt worden, wie die Auswirkungen der Straßensperrungen im Glatttal abgemildert werden können.

Trautwein hatte an der Gesprächsrunde, zu der die Stadt eingeladen hatte, teilgenommen, ebenso GAL-Stadträtin Gabriele Brucker – auch als Glatter Bürgerin. Sie bedauerte, dass kein Vertreter des Landratsamt da war, was übrigens auch schon während der Veranstaltung kritisiert worden war. Sie zeigte Verständnis für die Stimmungslage der Gewerbetreibenden. Die Geschäfte seien bedroht und könnten mit den Vorschlägen nicht viel anfangen. Genannt wurden unter anderem zusätzliche Veranstaltungen wie Minigolf- oder Bogenschützenturnier.

Die GAL-Stadträtin hätte es, wie sie nun sagte, allerdings schön gefunden, wenn Bürgermeister Gerd Hieber bei der Veranstaltung anwesend gewesen wäre. Er hätte die Anliegen der Betroffenen in den Kreistag weiterleiten können. Sie befürchte, dass den Gewerbetreibenden die "Puste" ausgehe. "Wir haben einen gut gehenden Tante-Emma-Laden, der aber vom Verkehr lebt", nannte sie ein Beispiel. Wenn sich die Arbeiten so lange hinzögen, sei es für die Betriebe schwierig, die Durststrecke zu überstehen.

Hieber versicherte, dass der Wirtschaftsförderer der Stadt in seinem Auftrag in Glatt gewesen sei, "und es war abgestimmt". Die Idee sei gewesen, die Gewerbetreibenden mit Projekten zu unterstützen. Hieber versicherte auch, dass "wir bei allen Gelegenheiten das Landratsamt auf Unzulänglichkeiten hinweisen". So sei es auch nach Baubeginn an der Brücke bei den Umleitungen gewesen, die nicht den Belangen des Glatttals gerecht wurden. Hieber: "Dem wurde leider nicht sofort Rechnung getragen." Erst gestern habe er bei einem Behördentermin im Landratsamt mit Landratsstellvertreter Hermann Kopp darauf aufmerksam gemacht, dass "das Straßenbaumanagement deutlich verbesserungswürdig ist". Mit der Straßensanierung im Glatttal sei nun eine lang ersehnte Maßnahme in Misskredit gekommen. Als positives Beispiel nannte Hieber die Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke in Fischingen. Dort habe man sich mit den Bürgern zusammengesetzt. Hieber: "So stellt man es sich vor."

FWV-Stadtrat und Ortsvorsteher Helmut Pfister gestand, dass er die Vorschläge, die nun alle in der Luft zerrissen wurden, für gut befunden habe. Der Vorschlag von ihm und von Trautwein war, den Alten Rainweg für den Autoverkehr zu ertüchtigen. In dem Fall könnte man Horb wieder besser erreichen. Heute habe er aber beobachtet, dass ein schwerer Gefahrguttransporter den Weg befahren habe. Das war nicht in seinem Sinne.

Walter sagte, dass er Verständnis für den Ärger der Unternehmer in Glatt und Hopfau habe. Er nehme nichts persönlich. Das Landratsamt habe im Übrigen zugesagt, zu einer Infoveranstaltung in der Glatttalhalle in Hopfau zu kommen.