Das Thema Krematorium mobilisierte die Wittershauser. Foto: Steinmetz

Familie Majer zieht Bauanfrage zurück. Umsetzung nicht gegen Willen der Bürger.  

Vöhringen - Das Krematorium wird nicht im Gewerbegebiet Wörth in Wittershausen gebaut.

Vor Beginn der Sitzung des Vöhringer Gemeinderats am Montag zog Ralf Majer die Bauanfrage zurück, über die bei einer Informationsveranstaltung am vergangenen Mittwoch im evangelischen Gemeindehaus Wittershausen heftig diskutiert worden ist. Die Familie Majer aus Vöhringen war bei dieser Veranstaltung als Investor aufgetreten.

Der Gemeinderat sei der Anfrage zum Bau eines Krematoriums offen gegenübergestanden, sagte Ralf Majer. Im Flächennutzungsplan hat die Verwaltungsgemeinschaft Sulz/Vöhringen dann auch ein Areal für das Vorhaben ausgewiesen. Das Grundstück im Wörth wäre, so Majer, für das Krematorium sehr geeignet gewesen. Jedoch könne man den Bau nicht gegen den Willen der Bürger durchsetzen.

Nach der emotionalen Diskussion war für die Familie Majer klar: Die Zustimmung ist nicht da. Die Anfrage habe man in Absprache mit Bürgermeister Stefan Hammer zurückgezogen, teilte Majer mit.

"Wir haben es als unsere Pflicht angesehen, die Anfrage zu prüfen, indem wir das Planungsverfahren eröffnet haben", erklärte Hammer. Er wehrte sich gegen Vorwürfe, dass der Gemeinderat bereits vollendete Tatsachen geschaffen habe. Befremdet habe ihn, "mit welcher Heftigkeit man an uns herantrat". Es sei nicht die Absicht des Gemeinderats gewesen, den inneren Frieden der Gemeinde zu riskieren. Wie man mit dem Thema umgegangen sei, das habe ihn nachdenklich gemacht.

Wird nun auf die Erweiterung des Gewerbegebiets, wie im Flächennutzungsplan vorgesehen, verzichtet?, wollte bei der Bürgerfragestunde Friedrich Müller wissen. Einen Beschluss dazu konnte der Gemeinderat am Montag noch nicht fassen, da das Thema nicht auf der Tagesordnung stand.

So sprach Hammer nur für sich: "Ich für meinen Teil werde den Standort nicht mehr weiterverfolgen", versicherte er den anwesenden Bürgern, die wohl geahnt hatten, dass wegen des Krematoriums bei der Sitzung noch eine Entscheidung fällt.