Das Klosterfest ist mit seinen vielen Programmpunkten am 1. Mai für Jung und Alt ein Besuchermagnet (oben). Unten links stellt Brigitte Vosseler Holzdrucke von Helmuth Uhrig her. In der Mitte unterhalten zwei Luftballonkünstler die Kinder mit ihren bunten Kreationen. In der Oberen Scheuer (rechts) findet der Flohmarkt statt. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Fest: Handwerkermarkt auf dem Gelände / Flohmarkt in der Oberen Scheuer / Spiele für Kinder

Das Klosterfest war am gestrigen Dienstag Ziel zahlreicher Ausflügler zu Fuß, mit dem Rad oder Auto. Die Fahrzeuge standen entlang der Straße bis zum Wald Richtung Renfrizhausen, so groß war der Andrang.

Sulz-Renfrizhausen. Auch wenn es noch um die Mittagszeit kühl war, so blieb es den ganzen Tag über trocken und später wurde es sogar sonnig. So viel Glück hatten die Veranstalter nicht immer am 1. Mai. Im vergangnen Jahr war es trüb und regnerisch. Doch egal wie das Wetter ist: Das Klosterfest ist immer ein Anziehungspunkt.

Dass es diesmal spürbar mehr Leute waren, freute den kaufmännischen Leiter des Klosters Kirchberg, Lothar Hölzle. Der erste große Schwung kam gegen 11.30 Uhr. Die Kinder stürzten sich sofort auf die aufgebaute Spielstraße. Der Luftballonkünstler, der diesmal Verstärkung mitgebracht hatte, war ständig umringt. Vor der Unteren Scheuer bearbeiteten Jungen und Mädchen mit Heidemarie Messner Specksteine. Gegenüber war die Schauschmiede von Lothar Müller. Im Uhrig-Museum druckte Brigitte Vosseler Bilder mit biblischen Motiven von Helmuth Uhrig. Sie strich Farbe auf das Holz, in die der Künstler Umrisse der Figuren geritzt hatte. Mit Gummiwalze und mit der Hand wurde das Bild dann auf Papier abgedruckt. "Das sind alles Unikate, jedes Bild ist anders", erklärte die Kuratorin des Museum, Ingrid Helber, den Zuschauern.

Regelmäßig kommen Otto und Siglinde Gönner mit dem Stand des Bezirksbienenzuchtvereins Sulz zum Klosterfest. Sie verkauften verschiedene Bienenprodukte, informierten auch über das "Leben der Bienen" und die Imkerei. Otto Gönner hatte einen Kasten mit einer Wabe mitgebracht. Der Kunsthandwerkermarkt ist ein Hauptanziehungspunkt der Veranstaltung. Die Besucher schauten sich interessiert die Angebote an und kauften auch ein. An einem Schmuck-Stand ging der Erlös an den Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen. Die Blindenwerkstatt Heiligenbronn bot Bürsten und Besen an. Kunsthandwerkliches aus Stein und vor allem Holz war zu sehen. Schön gestaltete Karten zu allerlei Fesitvitäten, individuell gestaltete Ringe, "Beton in schönster Form" oder Keramik für den Garten – es gab eine bunte Vielfalt zu bestaunen. In der Johanniskirche spielte David Bosch auf der Orgel. Nach dem Mittagsgebet fand dort das Maisingen mit dem geistlichen Leiter Matthias Gössling statt. Die Kirche war gut besucht. Währenddessen erzählte Sigrid Schneider-Hertkorn in der Ackerbauschule Märchen. Die Erwachsenen konnten sich bei Führungen das Kloster anschauen. "Wie das Berneuchener Haus entstand" erzählte Adolf Klek im Kapitelsaal. Er hielt einen Vortrag anlässlich des 60. Jubiläums, zu dem auch eine Festschrift unter anderem mit dem Grußwort des Landesbischofs Frank Ottfried July herauskam.

Bei einer Tombola zugunsten der Oberen Scheuer konnten Preise gewonnen werden. In dem ehemals landwirtschaftlichen Gebäude befand sich der ebenfalls sehr gut besuchte Flohmarkt. Dort ging es diesmal etwas entspannter, weil weniger beengt zu, als in früheren Jahren. "Wir haben ausgeräumt", teilte Lothar Hölzle mit. In der Oberen Scheuer werden Tagungsräume und neue Präsentationsmöglichkeiten für die Kunstsammlung Uhrig geschaffen. Baubeginn soll im Herbst, Fertigstellung Ende 2019 sein. Das Bauvorhaben sei mit dem Denkmalamt abgestimmt. "Eine Baugenehmigung haben wir", sagte Hölzle. Die Baufreigabe fehle noch wegen der Statik. Der Erlös der Tombola ist für dieses Projekt bestimmt.

Im Erdgeschoss des Konventgebäudes hatte unter anderem die Stadt Sulz einen Stand. Hier zeigte die Künstlerin Cordula Hinrichsen aus Hannover ihre Bilder zum Thema "Begegnungen".

Um 17 Uhr klang das Fest mit einer musikalischen Vesper in der Johanniskirche aus.