Ortschaftsrat: Statt Dorfgemeinschaftshaus nur Dorfgemeinschaftsraum / Bisherige Planung zu teuer

Sulz-Dürrenmettstetten. Das Dorfgemeinschaftshaus in Dürrenmettstetten kann so, wie bisher geplant, nicht realisiert werden. "Was wir gewünscht haben, ist finanziell nicht umsetzbar", sagte Ortsvorsteher Robert Trautwein gestern Abend. Mehr als 30 Besucher waren zu der Ortschaftsratssitzung im Sportheim gekommen. Planer und Investor Dieter Kopp stellte eine alternative, kleinere Lösung vor. Sie orientiert sich an seinem Projekt in Holzhausen. Kopp will dort in der Ortsmitte ein Mehrfamilienhaus mit einem Dorfgemeinschaftsraum bauen. Das könnte er sich nun auch für Dürrenmettsteten vorstellen.

Die erste Planung sah den Abbruch der Dürrenmettstetter "Wäsche" vor. Der Wanderverein wäre in das Dorfgemeinschaftshaus gezogen. Auch ein Verkaufsraum hätte hier untergebracht werden sollen. 600 000 Euro wären bei dieser vom Büro Pesch- und Partner präsentierten Planung an der Stadt hängen geblieben. "Das konnte der Gemeinderat nicht absegnen", erklärte Trautwein. Die nun vorgelegte Alternative ist, dass die "Wäsche" stehen bleibt. Verkaufsraum und Wanderstüble blieben in dem Fall in dem Gebäude. Die Abbruchkosten könnten für die Sanierung verwendet werden. Allerdings werden in Richtung Westen Flächen benötigt, um Abstand zum Neubau zu gewinnen. Trautwein teilte mit, dass er mit den Nachbarn bereits "sehr sachliche Gespräche" geführt hat. "Ich meine, wir könnten zu einer Einigung kommen", sagte er.

Für das neue Gebäude müssten der Farrenstall und das Eberhardhaus abgebrochen werden. Ein Dorfplatz kann auch dann, wenn die "Wäsche" stehen bleibt, gestaltet werden. Kopp will ein Mehrfamilienhaus mit vier bis fünf Wohneinheiten, Dorfgemeinschaftsraum im Erdgeschoss, Stellplätzen und Carports bauen. Den "Startknopf" würde er erst drücken, wenn zwei bis drei Wohnungen verkauft seien. Er ist zuversichtlich, dass dies in Dürrenmettstetten gelingt. Kopp betonte, dass es sich um ein privates Projekt handele – so wie in Holzhausen. Die Stadt könne den Dorfgemeinschaftsraum kaufen.

Ortschaftsrätin Gudrun Bühner ärgerte sich: An der Planung für die neue Ortsmitte werde seit drei Jahren gearbeitet. Die Stadt hätte wissen müssen, wieviel Geld bereit stehe. Karl Wössner hat es ebenfalls gestört, dass man so lange zugeschaut habe, bis es zum "Crash" gekommen sei. Reinhard Kießling, der den Abriss der "Wäsche" befürwortet hatte, könnte sich nun mit der kleinen Lösung anfreunden.

Trautwein unterbrach die Sitzung, um Bürger zu Wort kommen zu lassen und von ihnen ein Stimmungsbild zu erhalten. Die Vorsitzende des Wandervereins, Steffi Jäkle, zeigte sich überhaupt nicht traurig über die neue Entwicklung. "Für den Wanderverein ist es optimal, wenn die ›Wäsche‹ bleibt", betonte sie. Das Wanderstüble sei renoviert. Einen Umzug in das Dorfgemeinschaftshaus hätte sich der Verein finanziell nicht leisten können.

Bei einer anonymen Abstimmung sprachen sich rund 30 Bürger für den Erhalt der "Wäsche" aus, vier waren für den Abbruch. Der Ortschaftsrat wird nun bei seiner Sitzung am 18. Juli einen Beschluss fassen.