Seit 25 Jahren informiert Jürgen Straub (rechts) in Sulz über Fälschungen. Robert Driessler bedankte sich bei ihm für die Vorträge. Foto: Heidepriem Foto: Schwarzwälder-Bote

Jürgen Straub aus Ravensburg spricht über "echt oder falsch" bei Briefmarkenfreunden

Sulz (wh). Über "echt oder falsch" sprach Jürgen Straub aus Ravensburg bei den Sulzer Briefmarkenfreunden im "Hecht". Seit 1987 kommt er inzwischen nach Sulz, um über die neuesten Erkenntnisse zu berichten.

In seinem Vortrag ging es unter anderem um einen Fälscher, der in Tübingen auftrat. Dort waren gestempelte Briefe und Briefmarken aufgetaucht, die angeblich in der Besatzungszeit verschickt worden waren. Straub klärte auf, dass das Datum vom 31. Mai 1945 aber gar nicht sein konnte. Die Besatzungsmächte, in diesem Fall die Franzosen, hätten die ersten Briefmarken erst am 1. April 1947 zugelassen. Der Stempel war echt, vom Datum her allerdings falsch, und somit war der offensichtliche Sensationsfund nur eine Fälschung.

Natürlich muss sich der Experte nicht nur mit den Briefmarken, sondern auch mit Geschichte auskennen. Manche Fälschung werde aber auch nur durch Zufall oder einen Käufer, der Verdacht geschöpft habe, entdeckt. Straub forderte die Philaltelisten auf, immer aufmerksam zu bleiben und bei einem anstehenden Kauf im Zweifelsfall einen Prüfer zu beauftragen.

Es würden aber nicht nur Daten gefälscht. Fehlende Zahlen, Linien oder Serifen an den Buchstaben könnten auf Fälschungen hindeuten. Die Fälscher setzten dabei immer mehr Computer ein. Straub zeigte einen Brief, auf dem per Hand der Wert der Briefmarke eingetragen wurde und so das Prüfsystem der Deutschen Post durchlief. Hier lag aber wohl nicht der Grund vor, eine Briefmarke zu fälschen, sondern einfach den Brief zu versenden.

Im Anschluss beantwortete Straub weitere Fragen der Sammler. Er wusste stets eine Antwort und ist gerne bereit, auch telefonisch den Sulzer Briefmarkenfreunden Auskunft zu geben.