Das Berneuchener Haus Kloster Kirchberg gibt es seit 60 Jahren. Foto: Alt Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Berneuchener Haus besteht seit 60 Jahren / Jubiläumsfest am 21. Mai startet mit Gottesdienst

Das Berneuchener Haus feiert am Pfingstmontag, 21. Mai, sein 60-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsfest. Dabei war das Kloster Kirchberg für die Gemeinschaft am Anfang vor allem eines – ein Wagnis.

Sulz-Renfrizhausen. Mit einem Festgottesdienst wird das Jubiläum um 9.30 Uhr eingeläutet. Der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, wird mitwirken. Eine Ausstellung führt vor Augen, wie das Dominikanerinnenkloster und die Berneuchener Gemeinschaft zu der Einheit verschmolzen, die sie bis heute sind.

Die Anfänge indes waren bescheiden. Nach der Säkularisation war an den Klostergebäuden ein ordentlicher Raubbau betrieben worden. Die Rosenfelder brachen den Ost- und Südflügel ab und auch den nördlichen Kreuzgang, um ihren durch einen Großbrand zerstörten Ort wieder aufzubauen. Das Land richtete auf dem Kirchberg eine Ackerbauschule ein, die bis 1941 bestand. Als die evangelische Michaelisbruderschaft und Berneuchener Dienst 1956 ihr Interesse an dem verlassenen Kloster bekundete, waren die Gebäude von der landwirtschaftlichen Nutzung geprägt.

Durch einen Zufall war die Gemeinschaft auf das Kloster aufmerksam geworden. Pfarrer Ernst Bock, Schriftführer des 1952 gegründeten Vereins Berneuchener Haus, hatte seinen Bruder Hans mit Anneliese Kimmich auf Wunsch des Brautvaters in der Kirche des verlassenen Klosters getraut. Dieser stammte aus Renfrizhausen und liebte den Kirchberg, wie in der Festschrift zu lesen ist.

Und da der Verein nach etlichen Fehlschlägen immer noch auf der Suche nach einer geeigneten Wirkungsstätte war, brachte Pfarrer Bock das Kloster ins Spiel.

Dachstuhlbrand

Die Folgezeit war mit vielen Fragezeichen versehen. Eine umfassende Renovierung war nötig, um die Gebäude wieder auf Vordermann zu bringen. War dafür genug Geld da? Und ließen sich überhaupt genügend Brüder finden, die den Betrieb aufrechterhalten können? Heute, 60 Jahre nach der Eröffnung des Berneuchener Hauses lassen sich diese Fragen bejahen, wenngleich es immer wieder Rückschläge gab.

Ein herber Einschnitt war der Dachstuhlbrand, der im Mai 1979 große Schäden am Konventgebäude anrichtete. Das Land Baden-Württemberg ließ es denkmalgerecht wiederaufbauen und renovierte zudem weitere Gebäude des Klosters. So konnte die Kirche 1998 wieder eröffnet werden. Ein weiteres großes Projekt war im Jahr 2000 der Umbau der Ackerbauschule.

Mehr als 7000 Besucher kommen jedes Jahr auf den Kirchberg, besuchen Tagungen und Seminare oder suchen nach Entspannung und einer Auszeit vom Alltag. Die spirituelle Atmosphäre, das Leben im klösterlichen Rhythmus wird von vielen geschätzt, wie der geistliche Leiter, Pfarrer Matthias Gössling, am Rande der Ostersingwoche erklärt. Darüber hinaus ist das Kloster ein beliebtes Ausflugsziel.

 9.30 Uhr : Festgottesdienst mit dem Landesbischof der Evangelischen Kirchengemeinde in Württemberg Frank Otfried July

 11.15 Uhr: Eröffnung der Foto-Ausstellung zum 60. Jubiläum mit Sekt und Stehkaffee

 12 Uhr: Mittagsgebet

 12.30 Uhr: Mittagsgebet

 14 Uhr: Heimatkundlicher Spaziergang zum Wandbühl mit Adolf Kleck

 15 Uhr: Gesprächsrunde Berneuchener Haus – Auslaufmodell oder auch weiterhin ein Ort zum Aufatmen?"

 17 Uhr: Musikalische Vesper: Evensong