Für ihre ehrenamtliches Engagement zeichnete Bürgermeister Gerd Hieber folgende Glatter aus: Wilhelm Umbrecht, Robert Brett, Siegfried Esslinger, Sigrid Harre, Roland Dreher und Paul Hipp. Inge Braun wurde die Landesehrennadel verliehen. Für die Musik bei der Jahresabschlussfeier sorgte der MV Glatt (oben rechts). Foto: Danner

Jahresabschlussfeier von Gemeinderat, Ortschaftsräten und Verwaltung im Glatter Wasserschloss.

Sulz-Glatt - Die Heimattage – sie zogen sich durchs ganze Jahr und auch bei der Schlussfeier von Gemeinderat, Ortschaftsräten und Verwaltung waren sie noch einmal ein Thema. Da bot der Kursaal im Wasserschloss natürlich den perfekten Rahmen. Die Glatter waren diesmal als Gastgeber für die Jahresabschlussfeier an der Reihe. Bei zünftigen Weisen vom heimischen Musikverein, einem Rückblick von Bürgermeister Gerd Hieber und jeder Menge Ehrungen verlebten die Gäste einen kurzweiligen Abend.

Es stand in diesem Jahr häufig im Mittelpunkt – das Wasserschloss. Viele Veranstaltungen im Rahmen der Heimattage fanden hier statt. Und von den Teilnehmern und Besuchern von überall her habe er jede Menge positive Rückmeldungen bekommen, erzählte Bürgermeister Hieber. Diese Gäste seien Multiplikatoren draußen im Land und betrieben positive Werbung für Sulz. Unter dem Motto "Hier lebt Heimat" wurde mit bürgerlichem Engagement gemeinschaftlich viel über das gesamte Stadtgebiet hinweg geleistet.

Das gelte es nun weiterzuführen, etwa beim Stadtentwicklungskonzept. Laut gewordene Kritik, dass die Kernstadt gegenüber den Stadtteilen bevorzugt sei, wollte Hieber so nicht stehen lassen. Auch 40 Jahre nach der Gemeindereform sei das Zusammenwachsen der Flächenstadt eben ein andauernder Prozess.

Der Vorwurf, es werde zu wenig in die Stadtteile investiert "ist mir zu pauschal und wird der Wirklichkeit nicht gerecht." Hieber zählte einige Beispiele auf, die das Gegenteil belegen sollen – sei es der Breitbandanschluss im Glatttal, der vor der Haustüre stehe und mit immerhin einer halben Million Euro zu Buche schlage oder auch die vielen Straßensanierungen, die sich durchs ganze Stadtgebiet zogen. Immerhin habe er einen Gemeinderat, der zusammengenommen 252 Jahre kommunalpolitische Erfahrung auf dem Buckel hat, also im Schnitt 12,5 Jahre oder, in Legislaturperioden gerechnet, zweieinhalb pro Stadtrat. "Das spricht für ein hohes Maß an Erfahrung." Der Bürgermeister nutzte die Gunst der Stunde, für eine Kandidatur bei der Kommunalwahl 2014 Werbung zu machen. Denn nur wer sich aufstellen lasse und im Idealfall natürlich gewählt werde, könne mitgestalten.

Ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement hat auch Inge Braun erbracht. Für ihren Einsatz für die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew war ihr bereits vor einigen Monaten die Landesehrennadel zugesprochen worden. Hieber nutze den festlichen Rahmen der Abschlussfeier, um der Sulzerin die Auszeichnung offiziell zu verleihen. Kurz erklärt ist Morbus Bechterew eine chronisch verlaufende, entzündliche rheumatische Erkrankung, die sehr schmerzhaft ist, zur Versteifung von Gelenken der Wirbelsäule führt und auch die Regenbogenhaut des Auges im Mitleidenschaft zieht.

Es ist eine seltene Erkrankung, und bei Inge Braun dauerte es 18 Jahre, bevor sie überhaupt als solche diagnostiziert wurde. Getreu dem Motto "jetzt erst recht", so Hieber, habe die mittlerweile 64-Jährige aber nicht resigniert und bis zur ihrer Pensionierung bei der Firma Walter Fischer als Personalchefin arbeitet. Neben dem beruflichen Engagement kam das ehrenamtliche hinzu. Um aufzuklären und anderen Betroffenen zu helfen, wurde sie in der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew aktiv. All ihre Ämter zu nennen, spränge sicherlich diesen Rahmen. Jedoch leitet sie immer noch die Balinger Gruppe und betreut die Geschäftsstelle in Stuttgart-Möhringen.

Der Vorsitzende des Landesverbands, Siegfried Frank, war daher extra nach Glatt gereist, um bei der Verleihung ein paar Sätze zu sprechen. Bürgermeister Hieber wünschte der Geehrten weiterhin den ihr eigenen Humor, getreu ihres Lebensmottos: "Die Krankheit muss mit mir leben und nicht ich mit der Krankheit."