Hans Gühring und Heidi Kuhring stellen das Wahlprogramm der GAL vor. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Klimaneutrale Kommune und Reduzierung des Flächenverbrauchs sind weitere ökologische Ziele

Die GAL tritt bei den Kommunalwahlen am Sonntag mit dem Ziel an, wieder Fraktionsstatus zu erreichen. Die Liste mit 15 Kandidaten stimmt optimistisch. Mit Ausnahme von Fischingen können die Grün-Alternativen in allen Ortsteilen Kandidaten präsentieren.

Sulz. Was Stadträtin Heidi Kuhring besonders freut, ist der hohe Frauenanteil. Auf der Liste stehen sieben Kandidatinnen. Jüngster Bewerber ist Jonas Schiebel mit 21 Jahren aus der Kernstadt. Neben ihm kandidieren noch weitere Neulinge, Hans Gühring beispielsweise. Dazu habe ihn die Ankündigung des Landtagsabgeordneten Emil Sänze bewogen, in Sulz eine AfD-Liste aufzustellen. "Jetzt ist es höchste Zeit, sich zu positionieren", meint Gühring beim Pressegespräch mit unserer Zeitung. Stadtrat Jürgen Herbst hat dann noch weitere Überzeugungsarbeit geleistet. Die GAL sei schon immer die Gruppierung gewesen, zu der er sich hingezogen gefühlt habe, erklärt Gühring.

Der Wahlkampf litt aus Sicht von Heidi Kuhring ein bisschen unter der sechsmonatigen Karenzzeit, in der Verwaltungsmitarbeiter als Experten nicht an Wahlveranstaltungen teilnehmen durften. Die Radtour der GAL sei jedoch "klasse" gewesen, stellen Heidi Kuhring und Hans Gühring fest. Diese brachte die Erkenntnis, dass bei der künftigen Gemeinderatsarbeit mehr Termine vor Ort stattfinden müssten.

Ökologie und Klimaschutz stehen im Wahlprogramm an erster Stelle. Die Stadtwerke müssten mehr für die Gewinnung regenerativer Energien tun, ist eine Forderung. Windkraft, räumt Heidi Kuhring ein, sei schwierig, mehr Fotovoltaik aber durchaus möglich. Ein großes Potenzial sieht sie bei Nahwärmekonzepten für Baugebiete, das Glatter Rathaus oder das Wasserschloss, das immer noch mit Öl geheizt wird. Neben einer klimaneutralen Kommune will die GAL Sulz plastikfrei machen, indem die Bevölkerung entsprechend sensibilisiert und bei Veranstaltungen darauf geachtet wird, Plastik zu vermeiden.

Die Wohnungspolitik der Stadt soll sowohl ökologisch als auch sozial ausgerichtet werden. So wird die Ausweisung von Baugebieten ohne ökologischen Ausgleich sehr kritisch gesehen. An erster Stelle steht für die GAL die Reduzierung des Flächenverbrauchs. In neuen Baugebieten müsse ein Drittel der Fläche für Doppelhäuser oder Mehrgeschosswohnungen vorgesehen werden. Die Rolle der städtischen Wohnungsbaugesellschaft will die GAL mit mehr Personal und Geld aufwerten, damit Gebäude gekauft und saniert werden können. Nicht zuletzt geht es dabei um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Darüber hinaus sollen in den Ortsteilen weitere Sanierungsgebiete ausgewiesen werden.

Die künftige Kommunalpolitik muss nach Auffassung der Grün-Alternativen künftig stärker die ältere Bevölkerung berücksichtigen. Sie sprechen sich daher für einen Seniorenbeauftragten in der Stadt aus. Der Ausbau der Sozialstation ist ein weiteres wichtiges Thema. Der Standort am Marktplatz ist zu klein. Die Sozialstation brauche, auch im Hinblick auf den Fuhrpark, eine neue adäquate Unterbringungsmöglichkeit. Als weiteres Thema führt die GAL Barrierefreiheit in der ganzen Stadt an.

Wichtig sei auch die wohnortnahe Versorgung mit Krippen- und Kindergartenplätzen. In der neuen Legislaturperiode möchte sich die GAL dafür einsetzen, dass die Gebühren einkommensabhängig gestaltet werden. Ganz darauf zu verzichten, "ist nicht unsere Meinung", sagt Heidi Kuhring mit Blick auf die hohen Ausgaben der Stadt für Kindergärten. Was den Schulstandort Sulz angeht, sollte nach Gymnasium und Realschule nun die Sanierung der Grund-, Haupt und Werkrealschule angegangen werden.