Die Freie Wählervereinigung bleibt die stärkste Kraft im Sulzer Gemeinderat. Foto: Keiper

Auch die SPD erreicht wieder Fraktionsstatus. FWV bleibt die stärkste Kraft im Gemeinderat. CDU enttäuscht.

Sulz - Nach den Kommunalwahlen am Sonntag bleibt die Freie Wählervereinigung (FWV) die stärkste Kraft im Sulzer Gemeinderat. Sie eroberte zehn Mandate, eins mehr als 2009.

Die Gün-Alternative-Liste konnte ihre Sitze auf vier verdoppeln und darf sich als die eigentliche Wahlgewinnerin fühlen. Die SPD erreichte, wie die GAL, wieder Fraktionsstatus mit drei Stadträten. Die CDU stellt wieder sieben Stadträte. Wegen der Ausgleichsmandate, von denen vor allem die SPD und die GAL profitierten, steigt die Zahl der Sitze im Gemeinderat von 20 auf 24.

Die FWV gewinnt zwar im Vergleich zur Kommunalwahl 2009 einen Sitz dazu, verzeichnet aber bei den Stimmen ein Minus von 1,4 Prozent. Bei den Freien Wählern haben altgediente Stadträte aufgehört, die Garant für hohe Stimmenzahlen waren.

Erneut, und zwar mit Abstand, Stimmenkönigin wurde Cornelia Bitzer-Hildebrandt. 4655 Stimmen erhielt sie, gefolgt von Eberhard Stiehle (2551), der damit den Wiedereinzug ins Gremium bravourös geschafft hat.

"Ich freue mich riesig", sagte er gestern, als das Wahlergebnis feststand. Er bedauerte allerdings die schlechte Wahlbeteiligung in der Kernstadt: "In den Ortsteilen nehmen sie die Wahl noch ernster", stellte er fest. Bei der FWV gibt es in der Fraktion jetzt viele neue Gesichter.

CDU-Fraktionsvorsitzender Robert Trautwein macht keinen Hehl daraus, dass er nach einem engagierten Wahlkampf enttäuscht sei. "Ich habe mehr erwartet", sagte er. Ein besseres Ergebnis hat aus seiner Sicht verhindert, dass es der CDU nicht gelungen ist, vor allem in Sulz alle Listenplätze zu besetzen. Aufgrund eines Ausgleichsmandats hat es in der Kernstadt neben Tobias Nübel allerdings Manfred Maier in den Gemeinderat geschafft.

Jubel dagegen bei der GAL und der SPD: Die Grün-Alternativen konnten als einzige ihre Stimmenzahl gegenüber 2009 verbessen, und zwar um 2,6 Prozentpunkte. Spitzenkandidatin Heidi Kuhring brachte es auf 2178 Stimmen. Ausgleichssitze gingen an Martin Frey (Dürrenmettstetten), Gabriele Brucker (Glatt) und Jürgen Herbst. "Ich bin überglücklich", lachte Heidi Kuhring. "Wir haben einen geschickten Wahlkampf gemacht", versuchte sie den Wahlerfolg zu begründen. "Die ganzen Anfeindungen, die mir auch zugesetzt haben, haben nichts gebracht", meinte sie mit Blick auf die Fahrradaktion an der Weilerstraße, die der GAL heftige Kritik der CDU einbrachte. Erfreulich sei, dass jetzt auch mehr Frauen im Gemeinderat seien.

Bei Klaus Schätzle war die Freude ebenfalls groß, dass die SPD wieder Fraktionsstatus bekommt. Die sinkende Wahlbeteiligung führt er auf den Einwohnerwechsel in Sulz zurück. Die vielen nicht genutzten oder falsch abgegebenen Stimmen sind für ihn die Auswirkungen der unechten Teilortswahl.

Die Wahlbeteiligung war schon vor fünf Jahren mit 50,7 Prozent auf einem Tiefpunkt. Diesmal sank sie weiter auf 48,1 Prozent (4672 Wähler). Gültige Stimmzettel wurden 4438, ungültige 234 abgegeben. Insgesamt gab es 61 203 gültige Stimmen und 18 681 Fehlstimmen.