Matthias Gössling und der kaufmännische Leiter des Klosters Kirchberg, Lothar Hölzle (von links), können sich über hohe Spenden für das Bauvorhaben in der Oberen Scheuer freuen. Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Trotz Sanierung des Kapitelsaals kann das Berneuchener Haus die Planzahlen erreichen

Das Kloster Kirchberg ist momentan gut belegt. Die kommenden und gehenden Gruppen geben sich die Klinke in die Hand. Der Herbst hat sich mittlerweile, was Übernachtungen angeht, als die beste Zeit herausgestellt.

Sulz-Renfrizhausen. Im Sommer sind die Belegungen schwächer. Der kaufmännische Leiter des Hauses, Lothar Hölzle, sprach beim Pressetermin am Mittwoch von einem "super Oktober" 2017. Dadurch seien, was man im Sommer noch nicht gedacht hätte, die Planzahlen mit 17 579 Übernachtungen erreicht worden – trotz der Großbaustelle Kapitelsaal, in dem die Abwasserrohre herausgerissen werden mussten. Ein Vierteljahr lang war der Veranstaltungsraum nicht mehr zu benutzen. Erfreulich für die Einkehr- und Tagungsstätte Kloster Kirchberg: Die Verweildauer habe sich bei 2,5 Tagen stabilisiert. Das vergangene Jahr schließt nach Auskunft von Hölzle mit einem kleinen Plus ab.

Das Berneuchener Haus habe zudem begeisterte Mitglieder. Bis 2016 war ein Rückgang zu beobachten, für 2017 und 2018 verzeichnete der Verein jeweils 24 Eintritte. Momentan seien es 574 Mitglieder – der Trend geht wider Erwarten nach oben. Hölzle führt das mit auf das Kolumbarium zurück. Hier finden ausschließlich Vereinsmitglieder ihre letzte Ruhestätte. Mittlerweile sei es zu zwei Dritteln reserviert: Es gebe viele Anfragen. Man werde bald neue Schritte überlegen müssen.

Baustellen wird es auch im kommenden Jahr geben. Dazu gehört der Ausbau der Oberen Scheuer (siehe oberen Bericht). Ein anderes Großprojekt ist die Kläranlage, die weitgehend Sache des Landes Baden-Württemberg ist. Das Schilfbecken, in dem die Folie beschädigt war, wird erneuert. Eine Phosphatfällungsanlage musste außerdem installiert werden. "Was uns betrifft: Wir müssen einen Klärwärter einstellen und ein Labor bereithalten", teilte Hölzle mit. Der Klärwärter ist schon gefunden.

Möglicherweise fällt die Enthärtungsanlage künftig weg. Sie sorgte bisher für weiches Wasser. Das erleichterte die Reinigung unter anderem der Duschkabinen. Hier wäre künftig mit einem Mehraufwand zu rechnen. Die Hangsicherung des Rossstalls ist abgeschlossen. Allerdings seien zwei Aktionen nötig gewesen. Hölzle geht davon aus, dass die Anker jetzt halten.

Matthias Gössling, der geistliche Leiter des Klosters, informierte über die Veranstaltungen. Am Wochenende findet das Symposium "Religion und Politik" statt. Die Anmeldungen halten sich mit 28 Teilnehmern noch in Grenzen, Gössling hofft aber, dass am Samstag – nachmittags ist die Podiumsdiskussion mit Politikern – noch einige dazu kommen.

Im Schnitt bietet das Einkehr- und Tagungshaus rund 100 Veranstaltungen jährlich an. 2018 waren es 114, von denen 13 entweder wegen Erkrankung des Referenten oder mangels Teilnehmern storniert werden mussten.

Im kommenden Jahr werden zwei Symposien fortgesetzt: Die Veranstaltung "Religion und Heilung" vom 25. bis 27. Januar will Impulse für die Begegnung mit kranken und sterbenden Menschen in Seelsorge, Pflege und Therapie vermitteln. Vom 10. bis 12. Mai 2019 geht es um "Religion und Meditation".

Die 15-tägige Reise im August nach Ladakh in Nepal wird von einem Reiseunternehmen organisiert, aber auch vom Kloster Kirchberg beworben. Die Teilnehmer besuchen unter anderem Klöster. Das Symposium "Religion und Heimat" ist für den 8. bis 10. November geplant. Hier werden theologische, ethische und soziale Aspekte aufgegriffen. Die Freizeit "Sommer auf dem Kirchberg" ist vom 2. bis 10. August. Lebensbegleitung und Meditation sind im Veranstaltungskalender 2019 erneut Schwerpunkte. Davon abgesehen, decke das Programm 2019 ein breites Spektrum ab, meinte Gössling.