Vorstandsvorsitzender Henry Rauner (Zweiter von links) berichtet über den Umbau der Hauptstelle der Volksbank in Sulz. Rechts daneben: Vorstandsmitglied Gislinde Sachsenmaier Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Übergabe: Die Volksbank nimmt nach viermonatiger Umbauzeit neue Räume in Betrieb

Vorstandsvorsitzender Henry Rauner hat am Dienstagabend Geschäftsstellenleiter Marcel Wissing die neuen Räume der Volksbank-Hauptstelle in Sulz übergeben. Vier Monate dauerte der Umbau. Die Volksbank Rottweil investierte in die Modernisierung rund 700 000 Euro.

Sulz. Das Gebäude ist zuletzt in den 1990er-Jahren umgebaut worden, als die Sulzer Bank noch selbstständig war. Mittlerweile gebe es andere Anforderungen und damit einen anderen Raumbedarf, sagte Henry Rauner.

Ziel sei es, Kundennähe zu beweisen. Vorstandsmitglied Gislinde Sachsenmaier sei mit ihren Firmenkundenberatern weiterhin der Bindefaktor zum Mittelstand in der Region. Insgesamt sind 15 Bankmitarbeiter in Sulz beschäftigt. Sie können nun moderne Büroräume beziehen, konzentriert auf kleinerer Fläche.

Im Eingangsbereich sind rechts die "Cash-Recycler" angebracht: Die Automaten ermöglichen den Kunden ein schnelles Ein- und Auszahlen rund um die Uhr. Der SB-Bereich kann vom Schalterraum, den es auch weiterhin gibt, abgetrennt werden.

Alle Geschäftsräume sind nun ins Erdgeschoss verlegt worden. An Bildschirmen werden großformatige Fotos mit Sulzer Motiven – unter anderem ein Luftbild mit Blick auf Sulz aus Richtung Ruine Albeck, Aufnahmen der Waldhornbrücke oder des Wasserschlosses Glatt – gezeigt. Der regionale Bezug der Bank soll damit hergestellt werden. Im Schalterbereich hängt ein Bild des Rottweiler Künstlers Frank Burkard, extra für Sulz angefertigt, wie Rauner erklärte. Die Geschäftsstelle sei durchgängig barrierefrei gestaltet, mit höchstem Sicherheitsstand und aktueller Technik ausgestattet.

Der Vorstandsvorsitzender blickte auf die Bankgeschichte zurück: Sie beginnt 1865 mit der Gründung einer Spar- und Vorschussbank. Aus der späteren Landwirtschafts- und Gewerbebank entstand 1940 die Volksbank. Zwischen 1970 und 1990 kam es zu etlichen Fusionen, 2001 fand dann der Zusammenschluss der Sulzer Genossenschaftsbank mit der Volksbank Rottweil statt.

Banken seien weiterhin im Umbruch, sagte Rauner. Die strenge Bankenaufsicht nach der Wirtschaftskrise 2009, die Bürokratie, aber auch der schlechte Ruf der Großbanken machten den kleinen Regionalbanken das Leben schwer. Um so wichtiger sei es, "Ortsnähe auf den Prüfstand zu stellen, aber auch zu beweisen".

Die Volksbank belegt jetzt nur noch das Erdgeschoss. Noch sei nicht entschieden, wie das Obergeschoss genutzt werde, informierte Rauner. Denkbar wären hier Wohnungen oder Geschäftsräume. In der Diskussion stand, das Bauernfeindmuseum dort unterzubringen. Diese Idee musste aber verworfen werden, nachdem die Stadt das Gebäude in der Unteren Hauptstraße 5 gekauft hatte.

Den Umbau wertete Wirtschaftsförderer Hartmut Walter als Bekenntnis zum Standort Sulz. Kundennähe erreiche man nicht nur übers Internet: Die Präsenz mit einem Gebäude sei durch nichts zu ersetzen. Walter verwies auf die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt, die 2018 mit 6,5 Millionen Euro einen Rekordstand erreicht hätten. Das führte er auch auf die Zusammenarbeit der Bank mit den Unternehmen zurück.

Die Gäste – Aufsichtsratsmitglieder, Beiräte und Handwerker – besichtigten anschließend die neuen Räume und ließen sich Flammkuchen mit Süßmost schmecken.