Pfarrer Matthias Gössling und Lothar Hölzle (von links) stellen das neue Veranstaltungsprogramm des Klosters Kirchberg vor. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Kloster Kirchberg: Zahl der Übernachtungen über dem Planansatz / Leichter Rückgang in diesem Jahr

Mit fast 18 000 Übernachtungen war das Kloster Kirchberg im vergangenen Jahr gut ausgelastet. Damit wurde der Planansatz übertroffen. Der kaufmännische Leiter, Lothar Hölzle, und der geistliche Leiter, Pfarrer Matthias Gössling, informierten am Mittwoch über das vergangene Jahr und die aktuelle Entwicklung.

Sulz-Renfrizhausen. Hölzle berichtete von einem ausgeglichenen Ergebnis 2018, das vor allem auf die gute Belegung der Ackerbauschule zurückzuführen sei. Allerdings sei das Berneuchener Haus nach wie vor auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen, um ein betriebswirtschaftliches Minus auszugleichen.

Nicht ganz so gut sieht es in diesem Jahr aus: 2019 rechnete Hölzle mit 17 700 Übernachtungen, die aktuelle Prognose liege bei 17 500. Das Ziel werde damit knapp verpasst. Im kommenden Jahr wird der Umbau der Oberen Scheuer, voraussichtlich an Ostern, abgeschlossen. Dadurch stehen dem Berneuchener Haus Kloster Kirchberg vier zusätzliche, moderne Tagungsräume zur Verfügung. Größere Baustellen seien nicht vorgesehen. Hölzle plant daher im kommenden Jahr mit 17 800 Übernachtungen.

Die Veranstaltungen im Kloster machen etwa 40 Prozent des Umsatzes auf. Hier stellte Hölzle eine Verschiebung des "Produktmixes" fest hin zu mehr eigenen Veranstaltungen, während die kirchlichen Gruppen auf dem Kirchberg seit zwei Jahren weniger würden. Das Klosterfest am 1. Mai habe, dank des guten Wetters, fast alle Rekorde gebrochen.

Ein größeres Projekt startet mit der "Gemeinwohl-Ökonomie". "Wir wollen uns Ende 2020 zertifizieren lassen", teilte Hölzle mit. Schon jetzt werde Fleisch von einem Landwirt in Heiligenbronn bezogen. Das sei zwar teurer, aber, so Hölzle, "wir wissen, aus welchem Stall es kommt". Verschiedene Berührungsgruppen, wie Lieferanten, werden nach Werten wie Menschenwürde in der Zuliefererkette, ökologische Nachhaltigkeit oder Transparenz und Mitentscheidung eingestuft. Es gehe um eine werteorientierte Wirtschaft, und die will sich das Kloster auch ein bisschen mehr kosten lassen. Die Bezahlbarkeit werde allerdings ein Aspekt, auch im Hinblick auf die Gäste, bleiben.

Das Kolumbarium ist derzeit mit fünf Urnen belegt, 85 Ruhestätten seien reserviert. Ein neues Kolumbarium soll nun gebaut werden. Der Bauantrag werde demnächst bei der Stadt Sulz eingereicht.

E-Mobilität ist ebenfalls ein Thema. Hinter dem Schafstall soll eine neue Trafostation gebaut werden. Wenn die Kabel verlegt seien, könnten zwei Lade-Stationen installiert werden. Anfragen seien von Gästen und von Daimler gekommen. Hölzle stellte in seinem Bericht auch das Engagement der Ehrenamtlichen heraus, sei es im Garten, im Uhrig-Museum, in der Registratur oder Küche, bei Gebeten oder Gottesdiensten.

Pfarrer Matthias Gössling sucht für kommendes Jahr Unterstützung. Die Assistenzstelle im geistlichen Bereich sei seit einem Jahr nicht besetzt. Er kündigte an, dass er im November 2020 offiziell in den Ruhestand gehe, jedoch noch bis Ostern 2021 auf dem Kirchberg bleiben werde. Ein Nachfolger werde gesucht.

Ausgeschrieben war die Stelle des Kantors. David Bosch, der, so Gössling, einen hohen Standard gesetzt habe, beendete nach sechs Jahren seine Tätigkeit im Kloster. Sein Nachfolger ist Lennart Faustmann.