Die Berliner Compagnie ermutigt – unterhaltsam in Szene gesetzt – zum Engagement. Foto: Ida Henschel Foto: Schwarzwälder Bote

Symposion: Theaterabend mit der Berliner Compagnie in Sulz

Sulz/-Kirchberg. Christsein ist keine Privatsache. Christen übernehmen Verantwortung in Politik und Gesellschaft. Wie aber können Menschen in der Politik für ihre christlichen Überzeugungen eintreten? Inwiefern wirkt sich eine spirituelle Haltung aus? Welche Konsequenzen lassen sich für das Handeln ableiten? Was sind die Ursachen des Populismus, der sich gegen Meinungsvielfalt wendet, Ängste schürt und vorgibt, das "wahre Volk" zu vertreten? Wie kann man groben Vereinfachungen und platten Parolen begegnen? Muss eine demokratische Politik nicht statt auf schnelle Antworten vielmehr auf einen offenen und kontroversen Diskurs setzen? Welche Gestaltungsfreiheit haben Politiker in der Praxis?

Ein Symposion vom 9. bis 11. November im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg in Sulz lädt zur Auseinandersetzung mit solchen Fragen ein. Den Anfang am Freitagabend macht ein Vortrag zum Verhältnis von Religion und Politik mit dem Politik- und Verwaltungswissenschaftler Markus Weingardt. Er leitet bei der Stiftung Weltethos in Tübingen den Bereich Frieden.

Am Samstagmorgen stellt Klaus-Peter Hufer, Politologe und Erwachsenenbildner, sein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen vor: Populisten Paroli bieten.

Anschließend referiert Kirchenrat Volker Steinbrecher, Beauftragte der evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg bei Landtag und Landesregierung, zum Thema "Platz für Spiritualität?"

Das nachmittägliche Podi-umsgespräch ist mit politischen Hochkarätern besetzt: Ivo Gönner (SPD), ehemaliger Oberbürgermeister von Ulm, Volker Kauder, ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Boris Palmer (Grüne), Oberbürgermeister von Tübingen, und Michael Theurer, ehemaliger FDP-Europapolitiker und aktuell Mitglied im Bundestag. Geleitet wird die Diskussionsrunde von Artur Egle-Theurer, dem Leiter des evangelischen Bildungswerkes Balingen und Sulz, das für diese Veranstaltung Kooperationspartner des Berneuchener Hauses ist.

So entstehen Kriege

Am Samstagabend, 10. November, greift die renommierte Theatergruppe "Berliner Compagnie" die Thematik auf ihre Weise auf. Ihr Stück "Das Bild vom Feind – Die Ukraine, Putin, US-Geopolitik und der geheimnisvolle Gleichklang unserer Medien" zeigt, wie Kriege entstehen.

Der Theaterabend beginnt um 20 Uhr in der Stadthalle im Backsteinbau in Sulz.  Karten zum Preis von 18 Euro (ermäßigt zwölf Euro) sind im Klosterladen, in der Blass Erlebniswelt, in der Buchlese und in der Buchhandlung Rieger erhältlich.