Klagen: Ortschaftsrat will eine Temporeduzierung auf der Kreisstraße in Glatt beantragen

Sulz-Glatt. Der Lärm hat mit der Fertigstellung der Glatttalstraße zugenommen: Das beklagen die Anwohner und fordern eine Verkehrsberuhigung. Dass dies berechtigt ist, kann Ortsvorsteher Helmut Pfister "zu 100 Prozent" nachvollziehen. Er hat das Thema auf die Tagesordnung der Sitzung am Mittwoch gesetzt. Ziel ist, eine Temporeduzierung zu erreichen. Zur Sitzung kamen etliche Zuhörer. Auch Ordnungsamtsleiterin Sabrina Glöckler nahm daran teil.

Der Lastwagenverkehr habe stark zugenommen, stellte Pfister fest. Einen Grund dafür sieht er darin, dass sich die Lkw-Fahrer die Maut ersparen wollen.

Die bislang gemessenen beziehungsweise hochgerechneten Lärmwerte hätten nicht für die Anordnung einer Temporeduzierung ausgereicht, berichtete die Sulzer Ordnungsamtsleiterin. Sie wies darauf hin, dass Tempo 30 allenfalls auf einer Strecke von 500 Metern angeordnet werden könne. Bei einer größeren Distanz werde die Akzeptanz der Fahrer zu stark strapaziert.

Tempo 40 wäre dagegen auf der ganzen Ortsdurchfahrt möglich. Das sei besser: "Da muss man nicht groß Gas geben", fand Pfister. Er schlug einen zweiten Weg vor, den Verkehr im Ort zu verlangsamen. Das ginge, wenn Glatt einen Antrag als Erholungsort stelle. Dieser müsse jedoch gut begründet werden. Pfister zeigte auf die Karte an der Wand. Es gebe viele Häuser, die vom Verkehr die "volle Dröhnung" abbekämen. Er hat die Bereiche farblich gekennzeichnet, die mit Erholung zu tun haben. Dazu gehören das Wasserschloss mit dem Park, die Fremdenverkehrsbetriebe, Rathaus und Kindergarten. Abwägungskriterien seien auch Querungshäufigkeiten, beispielsweise bei Rad- und Wanderwegen. Für Pfister macht eine Geschwindigkeitsverringerung nur dann Sinn, wenn ein stationäres Messgerät aufgestellt wird. "Blitzer" sind aber begehrt und werden nicht so leicht genehmigt. Hopfau habe einen bekommen, weil dort Unfälle passiert seien, berichtete Sabrina Glöckler.

Sie fragt regelmäßig Wünsche im Stadtgebiet für ein Geschwindigkeitsmessgerät ab und leitet sie mit Messdaten ans Landratsamt weiter. Vier bis fünf Standorte seien bereits beantragt, aber von der Behörde nicht berücksichtigt worden.

Der Ortschaftsrat beschloss, zweigleisig zu fahren. Die Ordnungsamtsleiterin bekam den Auftrag, mit der Tempo-Variante 40 und einem "Geschwindigkeitstrichter" einen Antrag als Erholungsort auszuarbeiten. Zusätzlich soll ein Lärmschutzantrag für Tempo 30 gestellt werden.

Sabrina Glöckler versicherte: "Das kommt auf die Tagesordnung der nächsten Verkehrsschau."