Stefan Bornheft (links) und Markus Staubitz blicken im geschlossenen Freibad auf die Saison zurück.Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder Bote

Bilanz: Ende der Badesaison im Susolei / Rundbahnen könnten zurückkehren

Bei eher herbstlichen Temperaturen ist am vergangenen Mittwoch im Sulzer Freibad Susolei die Badesaison zu Ende gegangen. Doch wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Badebetrieb ausgewirkt? Wir haben nachgefragt.

Sulz. Ein kühler Wind weht sporadisch über die Schwimmbecken, in deren Ecken sich schon das erste Laub des Herbstes sammelt. Dabei ist es gerade eine Woche her, dass die Badesaison in Sulz geendet hat. Wegen der durch Corona verzögerten Eröffnung hatte sich die Stadt nämlich entschieden, die Öffnungszeiten bis Ende September zu verlängern. Dabei habe das Wetter lange Zeit mitgespielt, berichtet Kämmerer Markus Staubitz, viele Gäste hätten noch mal das schöne Wetter im Bad genossen. Nur zum Schluss sei das Wetter gekippt: "In der letzten Woche war es eiskalt."

Insgesamt 28 076 Besucher habe man dieses Jahr gezählt, berichtet Staubitz. Das sei deutlich weniger als in normalen Jahren, in denen in der Regel 70 000 bis 75 000 Badegäste das Susolei nutzten.

Auf Grund der Corona-Verordnung hätten sich nur maximal 250 Menschen gleichzeitig auf dem Gelände des Freibads aufhalten dürfen. Und auch die Zahl der Schwimmer wurde begrenzt. So durften maximal 50 Leute gleichzeitig ins Nichtschwimmerbecken und nur 25 ins Schwimmerbecken, berichtet Schwimmmeister Stefan Bornheft.

Keine rote Flagge am Sprungbrett

Es gab auch schon einen Plan, wie man signalisieren könne, dass das Bad voll sei: "Wir wollten eine rote Fahne am Dreier hissen", erzählt Staubitz. Doch das sei an keinem Tag nötig gewesen, nie wurde der kritische Wert von 250 Besuchern erreicht. Tatsächlich habe die maximale Zahl der sich gleichzeitig im Bad befindenden Besucher gerade einmal bei 210 gelegen. An besonders warmen Tagen habe man meist um die 200 Gäste gleichzeitig auf dem Gelände gehabt.

Dies erklärt sich dadurch, dass in diesem Jahr nur Dauerkartennutzer ins Freibad gelassen wurden. Tages- oder Zehnerkarten wurden keine verkauft. Doch wäre es angesichts der Zahlen nicht möglich gewesen, doch auch andere Gäste zuzulassen?

"Überlegungen, mehr Leute ins Bad zu lassen, gab es schon", räumt Staubitz ein. Letztendlich habe man sich aber dagegen entschieden. Denn zwar habe es bei der Zahl der Menschen auf dem Freibadgelände noch Luft nach oben gegeben, allerdings nicht bei der Zahl der Menschen im Wasser. Mehr Besucher hätten dann nur zu Wartezeiten am Beckenrand geführt.

Wie genau sich Corona auf die Einnahmen des Freibads ausgewirkt hat, wollte Staubitz nicht verraten, erinnerte aber daran, dass in normalen Jahren an einem warmen Sommertag 2500 bis 3000 Besucher keine Seltenheit sind. Gleichzeitig habe man aber dieses Jahr 1056 Dauerkarten verkauft, davon ungefähr 700 allein schon im Vorverkauf. "Das Bad ist stark abhängig von den Dauerkartenbesitzern, auch in normalen Zeiten", so Staubitz.

Besucher verhielten sich vorbildlich

Obwohl wegen der Corona-Verordnung noch mehr als üblich auf Hygiene geachtet werden musste, habe man keine zusätzlichen Reinigungskräfte anstellen müssen. Dies sei vor allem durch die vergleichsweise geringe Besucherzahl zu erklären.

Die Gäste seien mit der Sauberkeit zufrieden gewesen und auch ganz allgemein sei die Resonanz positiv gewesen. Im Gegenzug lobt Bornheft die Kunden. Trotz der Möglichkeit, sich zeitlich unbegrenzt auf dem Gelände aufzuhalten, hätten die meisten nur ihre Runden geschwommen, manche hätten auch etwas gegessen oder getrunken, und seien dann gegangen. Auch die Jüngeren hätten sich vorbildlich verhalten. "Die Kinder haben sich selbst organisiert, um am Sprungbrett Abstand zu halten."

Wie in vielen anderen Bädern wurden auch in Sulz die Schwimmer in Rundbahnen geführt, um Begegnungen zu vermeiden. Das sei gerade bei den sportlichen Schwimmern so gut angekommen, dass es die Anregung gegeben habe, das auch in Zukunft beizubehalten. "Wir haben uns noch nicht festgelegt, machen uns aber Gedanken", verrät Staubitz.

Nun wird das Bad aber erstmal für den Winter vorbereitet. Dabei wird das Wasser nicht abgelassen, um das Eindringen von Grundwasser zu verhindern. Im Frühjahr werden die Becken dann gereinigt und das Wasser ausgetauscht.