Vortrag mit Mediziner Götz Knappe über "Palliative Care" im Haus der Betreuung und Pflege Am Stockenberg

Sulz. Was versteht man unter SAPV (spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung)? Wann ist sie erforderlich? Wer hat Anspruch darauf? Wer führt sie durch?

Diese und weitere Fragen wurden im Laufe des Vortrages, der im Haus der Betreuung und Pflege Am Stockenberg in Sulz statt fand, beantwortet.

Götz Knappe, Allgemein- und Palliativmediziner aus Herrenberg, referierte vor einem interessierten Publikum über den Nutzen der Palliativversorgung Schwerstkranker. Die SAPV dient dem Ziel, die Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung zu ermöglichen.

"Wir treten immer im Team auf", so Knappe, damit die Angehörigen von vorneherein wüssten: "Ich habe nicht nur einen Ansprechpartner, sondern zwei, und: beide, Arzt und Palliativpflegefachkraft, haben die gleiche Berechtigung, Medikamente, die Schmerzen lindern und Atemnot erleichtern können, zu verabreichen". Der Einsatz eines Teams werde von einer Leitstelle, den Koordinatoren, gesteuert. Durch die Verfügbarkeit rund um die Uhr, könnten Krankenhauseinweisungen, zum Beipieolan den Wochenenden, vermieden werden".

Der Hausarzt bliebe Ansprechpartner Nummer eins. Er schriebe eine SAPV-Verordnung, die, nach Prüfung, zur Einsatzplanung weiter geleitet werde. Kosten für Patient oder Angehörige entstünden nicht, da es sich um eine Kassenleistung handele.

"Der Wille des Patienten ist Maßstab unseres Handelns", so Knappe. "Der Tod wird weder beschleunigt noch hinausgezögert."

Ebenso wichtig, wie die Versorgung des Kranken sei der Beistand, der den pflegenden Angehörigen durch das Palliativteam und die Hospizmitarbeiter zuteil werde. Es gelte, die verbleibende Zeit für alle Beteiligten mit Lebensqualität zu füllen.