Erhard Eppler (links) und Erwin Teufel im Gespräch Foto: Kötting Foto: Schwarzwälder-Bote

Erhard Eppler und Erwin Teufel diskutieren über Politik und Glauben

Sulz-Renfrizhausen. "Das Schwerste ist die Glaubwürdigkeit – Bild und Selbstbildnis der politisch Handelnden": Mit diesem Thema setzte sich im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg ein gut besetzter Kreis von Referenten auseinander.

Die Veranstaltung, eine Kooperation des Freundeskreises Erhard Eppler und des Klosters Kirchberg, betrachtete das Thema "Politik und Glaubwürdigkeit" aus vielerlei Blickwinkeln.

Neben politischen und soziologischen kamen auch psychologische und theologische Aspekte zur Sprache. Die Spanne der Podiumsteilnehmer reichte dabei vom 20-jährigen Studenten, der sich für Internetdemokratie stark macht, bis zum gestandenen SPD-Politiker mit 86 Jahren.

Die prominentesten Referenten waren der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) sowie der SPD-Politiker und frühere Bundesminister Erhard Eppler.

Die beiden Politiker diskutierten darüber, wie man als Christ glaubwürdig Politik gestalten kann. Dabei machte Erwin Teufel deutlich, dass ein christlicher Politiker nicht nur seinen Wählern, sondern auch Gott verantwortlich sei. "Ohne den religiösen Halt", so der CDU-Politiker, "hätte ich die Belastungen in der Politik nicht durchstehen können."

Durchaus kontrovers verlief die Podiumsdiskussion. So erinnerte Erhard Eppler daran, wie er früher gerade von der CDU vehement dafür angegriffen worden sei, dass er aus einem christlichen Menschenbild heraus für den Atomausstieg plädiert habe. Einig waren sich Eppler und Teufel jedoch darin, dass für eine Politik der sozialen Gerechtigkeit die christliche Orientierung hilfreich ist.

Für den Leiter der Veranstaltung und Vorsitzenden des Freundeskreises Erhard Eppler, Wolfgang Rapp, und für Erhard Eppler selbst ist Kloster Kirchberg übrigens ein ganz besonderer Ort: "Es ist wie ein Heimkommen." 1975 traf sich hier Wolfgang Rapp, damals SPD-Vorsitzender in Sulz und wohnhaft in Mühlheim, mit Erhard Eppler, der als Spitzenkandidat der Landes-SPD im Vorfeld der Landtagswahl unterwegs war.