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Projekt befasst sich mit Wünschen und Sorgen älterer Mitbürger / Auftaktveranstaltung verschoben

Immer mehr Veranstaltungen werden in Sulz wegen der unklaren Situation mit dem Coronavirus abgesagt oder verschoben. Das betrifft nun auch den Dialogabend "Leben und Wohnen in Sigmarswangen". Die Veranstalter betonen aber, dass das Projekt auf jeden Fall weitergeht.

Sulz. Ideen sammeln, Erfahrungen austauschen, gemeinsame Konzepte entwickeln: Das ist das Ziel des Pilotprojekts "Leben und Wohnen in Sigmarswangen – auch bis ins hohe Alter". Die Auftaktveranstaltung der dreiteiligen Dialogreihe war für den kommenden Freitag geplant. Mit bis zu 70 Gästen haben der Ortschaftsrat Sigmarswangen und die Stadtverwaltung Sulz als Organisatoren gerechnet.

Nun wird die Veranstaltung verschoben. "Wir müssen abwarten, wie sich die Lage entwickelt. Wir haben alles monatelang geplant, die Teilnehmer haben sich Zeit genommen. Aber die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität", macht Sabine Breil, Ortsvorsteherin von Sigmarswangen, deutlich. Auch Hans-Ulrich Händel, der bei der Stadt für die Bürgerbeteiligung und das Bürgerengagement zuständig ist, betont, man gehe auf Nummer sicher, um vor allem ältere und eventuell immunschwache Besucher zu schützen.

Ein neuer Termin steht zwar noch nicht fest, aber die Beteiligten wollen das Projekt auf jeden Fall weiterverfolgen. Laut Koordinatorin Kerstin Safian sei es ein Projekt für alle Generationen – doch besonders stark im Fokus stünden ältere Bürger von Sigmarswangen mit ihren unterschiedlichen Lebensläufen, Wünschen und Hoffnungen.

"Es gibt immer mehr hochaltrige Menschen, die Unterstützung und soziale Einbindung brauchen. Diese Lebensphase hat ihre Herausforderungen, aber auch große Chancen", betont Safian. Vorsorgen könne man, indem man in Bewegung bleibe und seine Gesundheit intensiv pflege, nennt sie ein Beispiel. Ihre Botschaft: "Das Altern kann man wirklich gut gestalten."

Safian macht klar, dass etwa genaue Absprachen mit der Familie den Blick in die Zukunft viel angenehmer machen können. Aber auch die Nachbarschaftshilfe und die Dorfgemeinschaft spielen eine wichtige Rolle. "Bei diesem Projekt wollen wir mit Menschen vor Ort ins Gespräch gehen und hören, was sie sich wünschen", hebt Safian hervor.

Das ist auch für Ortsvorsteherin Breil ein großes Anliegen. "Es ist wichtig, dass wir alle Bürger mitnehmen und die Perspektiven aufzeigen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können. Wie kann die Nachbarschaft helfen? Wie können wir als Ortschaftsrat den Bürgern unter die Arme greifen?" schildert sie.

Das Konzept, das mit Landesmitteln gefördert wird, sieht drei aufeinander bauende Termine vor. In der ersten Veranstaltung werden Ideen zu unterschiedlichen Themen gesammelt. Beim zweiten Abend geht es dann um das Stärken des Miteinanders im Ort mit konkreten Projekten. In der dritten Runde stehen das Thema altersgerechtes Wohnen, Pflege und Versorgung stark im Vordergrund.

Die Vision der Veranstalter ist, dass sich die Bürger selbst aktiv einbringen und gemeinsam anpacken. "Wir müssen ja nur den Rahmen bieten für ein Gespräch", erklärt die Projektkoordinatorin.

"Alter hat Erfahrungen und Wissen in verschiedenen Bereichen. Das darf nicht verloren gehen", sagt Jürgen Huber, Ortsvorsteher von Fischingen, der in der Projektgruppe aktiv ist.

Es ist geplant, das Konzept in Zukunft auch in anderen Ortsteilen umzusetzen.