Sie laden zur Auftaktveranstaltung für das Stadtentwicklungskonzept ein und appellieren an die Bürger, sich einzubringen (von links): Bürgermeister Gerd Hieber, Franz Pesch, Cornelia Bitzer-Hildebrandt, Robert Trautwein und Klaus Schätzle. Foto: Steinmetz

Das ist das Ziel des "Stadt- und Stadtteilentwicklungskonzepts Sulz". Auftaktveranstaltung am 18. April.

Sulz - Bürger sollen die Zukunft der Stadt mitgestalten. Das ist ein Hauptanliegen bei der Erarbeitung eines "integrierten Stadt- und Stadtteilentwicklungskonzepts Sulz". Die Stadt lädt Interessierte aus allen Ortsteilen zur Auftaktveranstaltung am 18. April in der Stadthalle ein.

Diese Versammlung dient zunächst der Positionsbestimmung: "Wo steht Sulz heute?" Davon ausgehend sollen Zukunftsthemen benannt werden.

Hintergrund sei der gesellschaftliche Wandel, erklärte gestern Bürgermeister Gerd Hieber bei einem Gespräch der Vertreter der Verwaltung und Gemeinderatsfraktionen mit Franz Pesch, dessen Büro mit dem Stadtentwicklungskonzept beauftragt worden ist. Er wird die Auftaktveranstaltung auch moderieren.

Junge Menschen ziehe es immer mehr in die Stadt, zeigte Hieber ein Problem auf. Mit dem Bevölkerungsrückgang nimmt die Auslastung der öffentlichen Einrichtungen ab.

Andere Folgen sind leerstehende Häuser und Geschäftsräume. Um hier Lösungen zu finden, wollte der Gemeinderat, so Hieber, "externen Sachverstand" hinzuziehen. Herauskommen soll letzten Endes ein Leitbild für die Zukunft der Stadt.

Das soll allerdings nicht am "grünen Tisch" geplant werden. Das Büro Pesch und Partner hat sich bereits in den Ortsteilen ein Bild über die Strukturen und Defizite verschafft. Jetzt wollen Planungsbüro und Stadt aber auch in den Dialog mit den Bürgern treten.

Das sei keine leichte Aufgabe, räumte Franz Pesch ein. Was Menschen zur Mitwirkung anrege, seien Dinge, die sie befürchteten. Weniger leicht könnten sie dafür gewonnen werden, über die Zukunft nachzudenken. So wird, wie er erläuterte, die demografische Entwicklung nicht als eine so große Herausforderung gesehen wie etwa in früheren Zeiten der Bau einer Stadtmauer oder das Wohnen an einem Fluss. Dabei habe der demografische Wandel seine Tücken und bedrohe die Stadt.

Pesch betrachtete die Sulzer Bevölkerungsentwicklung von 2003 bis 2011: Der einzige Gewinner sei Bergfelden, ansonsten gebe es Verlierer. Leerstände sind Folgen der Bevölkerungsverluste. Die Stadt büße ihre Stabilität ein, und dadurch sei auch die Tragfähigkeit der Daseinsvorsorge gefährdet. Man müsse sich daher Gedanken machen, wie der Entwicklungsprozess stabil gehalten werden könne, um weiterhin eine dynamische Stadt zu haben. "Wohnzufriedenheit ist eine gute Basis dafür", meinte Pesch.

Bei der Auftaktveranstaltung sollen die Probleme aufgezeigt und die Weichen gestellt werden, welchen Kurs die Stadt einschlägt. Die Bürger sollen sich dazu äußern können, wie sie die Daseinsvorsorge, von der Kinderbetreuung bis zur Altenpflege, gern haben wollen. Für SPD-Stadtrat Klaus Schätzle spielen dabei Arbeitsplätze und in dem Zusammenhang das regionale Gewerbegebiet eine wichtige Rolle. "Wir wollen nichts verhindern", betonte er mit Blick auf die zurückliegende Diskussion über eine mögliche Daimler-Ansiedlung.

Robert Trautwein (CDU) hat bereits festgestellt, dass die Bevölkerung neugierig auf das Entwicklungskonzept geworden ist. Von den geplanten öffentlichen Ortsbegehungen verspricht er sich praktische Lösungen. Am spannendsten wird für ihn jedoch die Frage sein, welche Vorschläge letzten Endes umgesetzt werden.

Nach der Auftaktveranstaltung werden in den Stadtteilen Workshops mit Bürgern gebildet. Wenn dann die Ergebnisse aus den Ortschaften zu einem Gesamtkonzept zusammengetragen sind, werden diese in Ausstellungen präsentiert und in einer weiteren Veranstaltung diskutiert.

Bürgermeister Gerd Hieber appellierte gestern besonders an junge Bürger, sich einzubringen und ihre Vorstellungen von der Zukunft der Stadt darzulegen.

Die Auftaktveranstaltung zum Stadtentwicklungskonzept beginnt am Donnerstag, 18. April, um 19 Uhr. Hallenöffnung ist bereits um 18.30 Uhr. Es wird auch bewirtet.