Volle Konzentration auf das Ziel. Foto: Huber

Glatter BIG ist Gastgeber des "Turnier de Luchs". Schöner Parcours, familiäres Ambiente.

Sulz-Glatt - Am Morgen des Pfingstsonntags starten 112 Bogenschützen von der Remise im Glatter Schloss auf den circa 8,5 Kilometer langen Parcours zum "Turnier de Luchs".

Mit insgesamt mehr als 200 Höhenmeter im teils unwegsamen Gelände ist der Kurs sehr anspruchsvoll. Heute wird auf Tierscheiben geschossen. Dabei handelt es sich um Tiermotive, auf die in unregelmäßigen Abständen Linien gezogen sind.

Das Teilnehmerfeld ist in 28 verschiedenen Startklassen – differenziert nach Alter, Geschlecht und Bogentyp –eingeteilt. Die Teilnehmer kommen zum Großteil aus Süddeutschland, aber auch vergleichsweise viele Schützen aus der Schweiz nehmen am 29. Turnier der Bogeninteressengemeinschaft Glatt (BIG) teil. "Ich bin zum 29. Mal hier. Am Glatter Turnier schätze ich das familiäre Ambiente und das Rahmenprogramm des Turniers", sagt Chris Mozolowski aus der Schweiz. Er schießt in der Herren-Klasse Compound FU.

Beim Wettkampf startet jeweils eine Gruppe von vier bis sechs Wettkämpfern an einem der 28 Ziele im Wettkampffeld. Jedes Gruppenmitglied schießt auf das Ziel seiner Gruppe und wird dann bewertet. Nach Abschluss des Gruppenwettkampfes wandern alle Gruppen weiter zu ihrem nächsten Ziel, bis jede Gruppe auf alle Ziele im Wettkampfparcours geschossen hat.

Nach Ende des Wettbewerbs ist derjenige Gewinner, der die höchste Punktzahl im Wettkampffeld geschossen hat. Um sicher zu gehen, dass alles fair und gerecht zugeht, wählt jede Gruppe einen so genannten Scheibenkapitän (Target Captain), der die Gruppenwettkämpfe überwacht und im Streitfall schlichtet.

Zwei Zähler (Scorer) schreiben unabhängig voneinander die getroffene Punktzahl der Teilnehmer auf. Da es in der Nacht vor dem Wettkampf geregnet hat, sind die Wege und Pfade teils recht rutschig. Bestens ausgerüstet mit festem Schuhwerk und mit Regenkleidung geht es los. An manchen Scheiben ist es nicht einfach, einen guten Standplatz zu finden.

Zum Start am Sonntagmorgen ist es bewölkt und windstill. Bei angenehmen Temperaturen um etwa 12 Grad Celsius herrscht gute Schießbedingungen. Es ist sehr angenehm, den Parcours zu durchwandern.

"Doping-Station"

Bis zur Mittagszeit erreichen viele der Schießgruppen die von ihnen als "Doping-Station" betitelte Verpflegungsstation auf halber Höhe zwischen Glatt und der Sulzer Schillerhöhe. Viele Schützen nutzen dort die Gelegenheit, eine Pause einzulegen und sich hier zu stärken.

Als kurz nach 16 Uhr ein heftiger Schauer niedergeht, füllt sich das Zelt sehr schnell. Der Regenschauer hat auch den Zeitplan durcheinandergebracht, da mehre Schießgruppen das Ende des Schauers abwarten.

Am Ende siegt Elli Roller aus Starzach-Wachendorf in der Klasse Langbogen Damen mit 318 Punkten. Die Klasse Langbogen Herren gewinnt Herman Schmid aus Ravensburg mit 376 Punkten.

Am Pfingstmontagmorgen geht es dann erneut ins Glatter Täle, um sich auf dem 3D- Parcours zu messen. Nachdem der Nebel abgezogen ist, machen sich 210 Bogenschützen – darunter viele Deutsche Meister und Europameister – auf den Parcours. Bis zum Mittag steigen die Temperaturen auf mehr als 20 Grad Celsius.

Wie am Vortag treibt ein Schauer die Schützen zurück in die Remise. Bei der Siegerehrung übergibt der Vorsitzende der BIG die Pokale und Medaillen an die Sieger. "Wir müssen froh sein, dass sich ein solch kleiner Verein die Mühe macht und so einen anspruchsvollen Parcours aufbaut. Zumal die Mitglieder selber gar nicht mitschießen können." lobt ein Teilnehmer das Engagement des Vereins. Viele warten gespannt auf die Europameisterschaft, die im sächsischen Oberwiesenthal stattfindet.