Karl Wezel beim großen Südbecken Foto: Schwind Foto: Schwarzwälder Bote

Autobahn: Neue Filter in Aussicht gestellt

Sulz-Mühlheim (hs). Seit Jahrzehnten setzt sich Karl Wezel aus Mühlheim dafür ein, dass die Autobahnabwässer gereinigt werden. Regelmäßig berichtet der Naturschutzexperte bei den Treffen der Initiative "Rettet den Neckar" über den Stand seiner Aktivitäten. So konnte er beim jüngsten Treffen von einem anstehenden Durchbruch berichten. Nach langem Drängen habe ihm Yvonne Blum vom Regierungspräsidium Freiburg die Zusage gegeben, bei den nächsten Kontrollen auch Abflusswasser nach dem Becken zu messen. In Eigeninitiative hat Wezel zwischenzeitlich eigene Gewässerproben gezogen und auswerten lassen.

Die jetzige Reinigungsleistung der beiden Klärbecken unter der Mühlbachtalbrücke sind für Wezel zu gering. Bei Starkregen durchlaufe das Abwasser nicht mehr das Reinigungslabyrinth des Absetzbeckens, sondern laufe ungeklärt Richtung Mühlbach. Bei der heutigen Autobahnabwasserreinigung setze man auf eine technische Verfahrenskombination.

Den Einbau eines Lamellenabscheiders mit einer kombinierten Sand/Absorberschicht habe das Regierungspräsidium nun für den Mühlbach in Aussicht gestellt. Der Lamellenabscheider und die Sandschicht dienten der Partikelabtrennung, die Absorberschicht dem Rückhalt der gelösten Schwermetalle. Pneu- und Bremsabriebe, aber auch Verluste von Motoren- und Getriebeöl führen zu einer schwarzen Brühe im kleinen Reinigungsbecken, wie Wezel zeigte. Dieser Zustand verdeutliche die Notwendigkeit zum Einbau eines zusätzlichen, weiterentwickelten Sandfilters. "Mit dem neuen System könnte man durchaus leben", meinte Wezel. Aktuell ist die Errichtung eines Regenklärbecken (RKB) "Harthauser Tal" zur Behandlung des Straßenoberflächenwassers geplant, wie aus einem Schreiben des Regierungspräsidiums hervorgeht. Wann der vorhandene Sandfilter, 1998 in Mühlheim gebaut, sowie das Becken auf der Südseite das neue Filtersystem bekommen, muss nun abgewartet werden. Wezel will an der Sache dran bleiben. Wenn man nicht dauernd nervt, geht da gar nichts", weiß er.