Frederic Bühlmaier bei der Handwerkskammer und der Innung ganz vorne

Sulz-Bergfelden (tz). Grathwol Fensterbau ist ein erfolgreicher Ausbildungsbetrieb. Frederic Bühlmaier hat in der Bergfelder Firma seine Gesellenprüfung zum Glaser als Erster der Handwerkskammer Konstanz und als Sieger der Glaserinnung Rottweil bestanden. Firmenchef Axel Grathwol gratulierte ihm und freute sich über den gemeinsamen Erfolg.

Frederic Bühlmaier hatte sich vor drei Jahren entschieden, seine Ausbildung zum Glaser in der Fremde zu machen. Er kommt aus einer kleinen Glaserdynastie. Sein Vater und Großvater sind ebenfalls Glaser und führen in der Nähe von Schwäbisch Gmünd einen Fensterbaubetrieb. Doch lernen im eigenen Betrieb kam für ihn nicht in Frage. Da hat er sich entschieden, in Bergfelden in die Lehre zu gehen. Sein Vater und Axel Grathwol haben 1996 zusammen die Meisterschule in Karlsruhe besucht und sind seither gut befreundet.

Nach der Lehre zog es den jungen Mann wieder zurück in die Heimat, denn er wird im elterlichen Betrieb gebraucht.

Damit setzt sich die Erfolgsstory der Firma Grathwol Fensterbau fort. Bereits Mario Reichenbach und Jens Heizmann hatten durch sehr gute Ergebnisse bei der Gesellenprüfung glänzen können. Grathwol Fensterbau wurde nicht von ungefähr 2018 als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb mit dem Zertifikat "VORAUS" der Handwerkskammer Konstanz ausgezeichnet.

Die Firma legt großen Wert auf eine qualifizierte Ausbildung. Alle Abläufe und Tätigkeiten in der Werkstatt sowie auf der Baustelle sollen in Theorie und Praxis gelernt und verstanden werden. Dabei helfen alle im Betrieb mit und unterstützen den Lehrling während der gesamten Ausbildungszeit. "Wir brauchen gut ausgebildeten Nachwuchs für die vielseitigen und herausfordernden Aufgaben im Handwerk. Nur so können wir auch in Zukunft unseren Kunden und unseren hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden", sagt Axel Grathwol.

Der Firmenchef bedauert, dass der Glaserberuf bei jungen Leuten nicht sehr bekannt sei. Von daher bekomme er auch von der Agentur für Arbeit keine Bewerbungen, obwohl Ausbildungsplätze angeboten würden. Der Betrieb müsse auf der Suche nach Lehrlingen selber aktiv werden, etwa bei der Ausbildungsmesse KAZ in Sulz. Grathwol hofft, dann wieder einen Auszubildenden zu bekommen.

Er betont: Glaser mit Fachrichtung Fensterbau sei ein anspruchsvoller und vielseitiger Beruf. Gearbeitet wird mit Materialien wie Kunststoff, Holz und Aluminium. Die Bergfelder Firma produziert, auch auf Kundenwunsch, hochwertige Fenster selbst. In der Branche sterben, so Grathwol, produzierende Betriebe jedoch zunehmend aus.

Der Fachkräftemangel ist im Handwerk ein allgemeines Problem. Bei den Glasern scheint das Nachwuchsproblem aber besonders groß zu sein. 1995, erinnert sich Grathwol, habe es 60 Anwärter in der Meisterschule Karlsruhe gegeben. Heute müsse man froh sein, wenn es noch zehn pro Jahr seien.