Roland Harter und seine Mitarbeiter Saber Aref und Aaron Nerke (von rechts) sind noch mit dem Einrichten des Bio-Markts beschäftigt. Foto: Danner

Wirtschaft: Aus Überzeugung wird Unternehmen. Regionale Produkte sind dem Chef wichtig.

Sulz - Roland Harter handelt aus Überzeugung. Dem Ex-Manager eines Lebensmittelkonzerns ging in einer Besprechung ein Licht auf. Er wollte sich künftig nur noch hochwertig ernähren. Aus der Lebenseinstellung wurde ein Unternehmen. Demnächst eröffnet er einen Bio-Markt in Sulz – seinen fünften.

Gut zwei Jahre stand ein Teil der Ladenzeile in der Malmsheimer Straße leer. Nachdem der Getränkehändler zwischen "kik" und "Quick Schuh" ausgezogen war, suchte der Investor einen Nachmieter. Den hat er nun im Lauffener Bio-Unternehmer Roland Harter gefunden.

Mit zwei Mitarbeitern hatte der heute 43-Jährige sich 2008 mit seinem ersten Laden in Lauffen selbstständig gemacht. Weitere Märkte in Heilbronn, Böblingen und Mössingen folgten. Mittlerweile hat er 80 Beschäftigte und bildet in verschiedenen Bereichen aus. Am 28. April eröffnet der Geschäftsführer und Inhaber von "Biomammut" nun seine fünfte Finale. Auf 600 Quadratmetern bietet er mehr als 8000 Artikel an.

Als er seinerzeit sein eigenes Leben auf Bio-Produkte umgestellt hat, habe er viele kleine Geschäfte und Direktvermarkter ansteuern müssen, um am Ende den ganzen Einkauf beisammen zu haben, berichtet Harter. Er hat sich deshalb vorgenommen: "Wenn ich tatsächlich mal selbst so was aufziehe, dann gibt es bei uns alles – von der Bio-Gurke bis zum Bio-Toilettenpapier." Dieses Ziel hat er mittlerweile erreicht. Dabei legt der Unternehmer Wert auf Regionalität. Er kaufe bevorzugt Produkte von zertifizierten Fachverbänden wie "demeter" und "Bioland", betont er. Fairness, Nachhaltigkeit und die Achtung der natürlichen Ressourcen sind seine Philosophie.

Roland Harter sucht auch das Gespräch mit den Direktvermarktern in der Umgebung seiner Märkte, sofern diese biologisch produzieren. Stolz zeigt er ein Päckchen Mehl, auf dem steht, von welchem Bauern es an welchem Tag abgepackt wurde. Diese Transparenz ist ihm wichtig.

Mit seinem Markt in Sulz will er eine Lücke im Bio-Markt-Angebot der Region schließen. Und der Belebung der Neckarstadt selbst, so ergänzt der Horber Investor, dem das Gebäude gehört, tue solch ein Geschäft in fußläufiger Nähe zur Innenstadt sicherlich auch gut.