Der Abwasserverband baut im idyllischen Zitzmannsbrunnenbachtal Regenrückhaltebecken. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Abwasserverband baut Anlagen zur Regenrückhaltung in Dornhan / Kosten liegen bei 1,84 Millionen Euro

Von Marzell Steinmetz

Sulz/Dornhan. Der Abwasserverband "Unteres Glattal" muss investieren. Bedingung für die wasserrechtliche Erlaubnis der Regenentlastungsanlagen im Einzugsbereich der Kläranlage in Glatt ist der Bau eines Retentionsbodenfilters und eines Rückhaltebeckens im Zitzmannsbrunnenbachtal.

Zudem sollen die vorhandenen Rundbecken, die die erste Schmutzfracht auffangen, verbessert werden (wir berichteten). Bei der Verbandsversammlung am Dienstag im Bürgersaal stellte das Büro Dreher und Stetter aus Empfingen das Projekt vor. Erläutert wurden die Maßnahmen bereits bei einem Vororttermin des Sulzer Ausschusses für Technik und Umwelt sowie bei einer Sitzung des Dornhaner Gemeinderats.

Man habe im Gespräch mit dem Landratsamt Rottweil versucht, für die Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis die Auflagen für den Zweckverband so gering wie möglich zu halten, informierte Verbandsvorsitzender, Bürgermeister Markus Huber.

Die Kosten sind mit 1,84 Millionen Euro veranschlagt. Aufbringen müssen sie zu 59 Prozent die Stadt Dornhan und zu 41 Prozent die Stadt Sulz. Bei der Verbandsgründung hätten sich Dornhan und Sulz verpflichtet, sich gemeinsam an den Regenentlastungsanlagen zu beteiligen, erklärte Huber.

Dornhan zahle mit, wenn auf dem Brachfeld der Anschluss zur Kläranlage hergestellt werde. Die Verbandsmitglieder aus Horb und Loßburg, die zum Abwasserverband erst später dazustießen, seien nach der Satzung nicht beitragspflichtig.

Der Verband stellt nun einen Zuschussantrag. Huber rechnet mit einer Förderquote von 30 bis 35 Prozent. Bis 2016 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Ob der Bau der neuen Anlagen über Kredite oder Eigenmittel finanziert werde, müssten die beiden Verbandsgemeinden noch klären, sagte Huber.

Zunächst steht eine Pflichtaufgabe an: Der Abwasserverband muss laut Eigenkontrollverordnung erstmals wieder nach 15 Jahren seine Kanäle untersuchen. Zwei Abschnitte sind vorgesehen: 2013 soll der Bereich zwischen Bettenhausen und der Kläranlage in Glatt überprüft werden. Das kostet insgesamt rund 35 000 Euro. Weil die im Haushaltsplan eingestellten 50 000 Euro Planungskosten für den Anschluss Brachfeld momentan nicht gebraucht werden, schlug die Verbandsverwaltung vor, einen Teil des Geldes für die Finanzierung der Kanaluntersuchungen zu verwenden. Das wurde einstimmig beschlossen. 2014 werden die restlichen Kanäle kontrolliert und gereinigt.