Der schwäbische Sportwagenhersteller Porsche will nun noch größer in die Batterieproduktion einsteigen. Für eine Zellkapazität von 10 bis 20 Gigawattstunden fehlt dem Unternehmen aber noch Entscheidendes.
Die VW-Sportwagentochter Porsche will stärker in die Batterieproduktion für Elektroautos einsteigen als bisher bekannt. Das Unternehmen plane mit einer Zellkapazität von 10 bis 20 Gigawattstunden in den kommenden Jahren, sagte Porsche-Finanzchef Lutz Meschke am Mittwoch in einer Telefonkonferenz zu den Halbjahreszahlen der Stuttgarter. Dafür sucht Porsche auch nach Investoren. „Eine Zellfabrik für 20 Gigawattstunden benötigt Investitionen von 2 bis 3 Milliarden Euro“, sagte Meschke. Das sei für Porsche allein zu viel, daher sollen Partner an Bord kommen.
Porsche habe im Mai das bisherige Batteriezell-Gemeinschaftsunternehmen Cellforce komplett übernommen, sagte Vorstandschef Oliver Blume. Zuvor hatten einige Medien entsprechend über ausgeweitete Pläne für die Batterieproduktion von Porsche berichtet. Cellforce hatte Porsche zunächst zusammen mit dem Batteriespezialisten Customcells betrieben. Ursprünglich war nur eine Kapazität von 100 Megawattstunden in einem Werk in einem gemeinsamen Industriegebiet von Reutlingen und Kirchentellinsfurt angedacht.
Neuer Standort ist noch unklar
Bei den eigenen Ambitionen für Hochleistungszellen will das Porsche-Management weiter mit der VW-Konzerntochter Powerco zusammenarbeiten und nach wie vor auf externe Zulieferer setzen. Es werde auch Synergien zwischen Cellforce und Powerco geben, sagte Meschke. Powerco plant einerseits eine sogenannte Einheitszelle für die Massenmarken des Konzerns. VW ist aber auch an dem schwedischen Batterieunternehmen Northvolt beteiligt, mit dem zusammen in Nordschweden Hochleistungszellen hergestellt werden sollen.
Wo es einen neuen Standort für die deutlich ausgebauten Batteriepläne geben wird, sei noch offen. Es werde einen „Schönheitswettbewerb“ zwischen Europa, den USA und gegebenenfalls Kanada geben, sagte Meschke. Jeder Cent zusätzliche Energiekosten würden pro Jahr Mehrkosten von um die 100 Millionen Euro nach sich ziehen.