Ein etwas verschreckter Flamingo musste im April von Rettern aus dem Neckar in Bad Cannstatt geborgen werden. Foto: www.7aktuell.de | Andreas Friedrichs

Mehrere tierische Einsätze, ein Action-Filmdreh, ein Autoknacker, der gar keiner ist - das sind nur einige der Meldungen aus dem April, die bei der Polizei in Stuttgart und der Region für das eine oder andere Schmunzeln gesorgt haben dürften. Wir haben sie für Sie zusammengestellt.

Stuttgart und Region - Ein Flamingo, ein Stier, ein Schaf, eine Ziege - nein, hier geht es nicht um die Arche Noah, sondern um den Polizeibericht aus dem April. Mehrere Male mussten die Ordnungshüter in diesem Monat nämlich zu tierischen Einsätzen ausrücken. Aber auch ein Action-Filmdreh und ein kurioser "Autoeinbruch" hielten die Beamten auf Trab.

Wir haben die kuriosesten Polizeimeldungen aus dem April hier für Sie zusammengetragen.

Nürtingen: "Einbrecher" entpuppen sich als Schauspieler

Nürtingen: Dreharbeiten zu einem Action-Film haben am Abend des 1. April in Nürtingen (Kreis Esslingen) zu einem Polizeieinsatz geführt.

Wie die Beamten berichten, hatte ein Zeuge kurz vor 20.30 Uhr gemeldet, dass zwei Personen über eine Leiter durch ein Fenster der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in der Kanalstraße gestiegen wären. Die Polizei rückte mit sieben Streifenwagen und Diensthunden an und umstellte das Gebäude. "Das ist bei einem Einbruch in solch ein großes Objekt zu dieser Uhrzeit normal", sagte ein Sprecher.

Als die Beamten mit den Diensthunden das Schulgelände betraten, stießen sie im Innenhof auf mehrere Personen. Wie sich herausstellte, hatten sie es aber nicht mit Einbrechern zu tun, sondern mit einer Film-Crew. "Dort wurde ein Low-Budget-Action-Film gedreht", sagte der Polizeisprecher. "Eine Genehmigung lag vor, also war für uns die Sache damit erledigt." Die Dreharbeiten konnten danach ungestört weitergehen.

S-Bad Cannstatt: Feuerwehr muss Flamingo retten

Stuttgart-Bad Cannstatt: Ein Flamingo ist am Mittag des 7. April aus der Stuttgarter Wilhelma ausgebüxt und in den Neckar in Bad Cannstatt gestürzt. Einsatzkräfte der Stuttgarter Feuerwehr und Tierpfleger der Wilhelma eilten dem im Wasser treibenden Tier mit einem Boot zur Hilfe.

Wie ein Sprecher der Wilhelma mitteilte, hatten Gärtner des Tierparks gegen 13.30 Uhr beobachtet, wie sich der Flamingo davonmachte. Glücklicherweise schaffte er es unbeschadet über die stark befahrene Neckartalstraße, doch im angrenzenden Neckar fand sein Ausflug ein jähes Ende. "Flamingos müssen sich zum Start auf festem Boden abdrücken", erklärte der Wilhelma-Sprecher weiter, "das war im Neckar unmöglich".

Angestellte der Wilhelma alarmierten daraufhin gegen 14 Uhr die Polizei, die sofort die Feuerwehr verständigte. Zusammen mit Tierpflegern der Wilhelma eilten die Einsatzkräfte der Feuerwehr dem Flamingo, der mit der Strömung des Neckars zu kämpfen hatte, mit einem Schlauchboot zur Hilfe. Auf Höhe der Rosensteinbrücke gelang es den Rettern, das Tier vom Boot aus zu greifen und an Bord zu holen. Der Flamingo überstand sein Abenteuer unbeschadet - "ihm geht's soweit gut", bestätigte der Sprecher der Wilhelma erleichtert.

Der Vogel konnte wieder zurück zu seinen Artgenossen in die Freifluganlage. Was den eigentlich standorttreuen Vogel, der die Nähe seiner Artgenossen sucht, zu dem Abenteuer veranlasste, blieb unklar.

S-Bad Cannstatt: Kühltransporter samt Ziege geklaut

Stuttgart-Bad Cannstatt: Unbekannte haben in der Nacht zum 11. April in Stuttgart-Bad Cannstatt einen Kühltransporter samt einer gefroreren Ziege gestohlen.

Wie die Polizei berichtet, hatte der 38-jährige Besitzer des Mercedes Sprinter den Wagen mit dem amtlichen Kennzeichen S-OZ 5416 am Freitagabend in einem Hinterhof an der Überkinger Straße geparkt. Als er am Samstag gegen 8.15 Uhr wieder dorthin kam, war das Kühlfahrzeug verschwunden. An Bord befand sich laut eines Polizeisprechers nur die gefrorene Ziege - sie sei am Stück gewesen.

Eislingen/Fils: In eigenes Auto eingebrochen

Eislingen an der Fils: Am Vormittag des 13. April ist der Polizei in Eislingen an der Fils (Kreis Göppingen) ein Mann gemeldet worden, der auf dem Parkplatz eines Supermarktes die Seitenscheibe eines VW Polo einschlug.

Vor Ort trafen die Beamten auf den Mann - ihm gehörte das Auto. Allerdings hatte er seinen Autoschlüssel im Kofferraum vergessen. Mit einem Hammer schlug er deshalb zuerst die Scheibe an der Fahrertür ein, kam aber nicht an den Schlüssel. Nach dem Hinweis der Polizisten kletterte er dann in seinen Polo, klappte die Rückbank um und hielt schließlich den Schlüssel in den Händen.

Der Abschleppdienst konnte wieder abbestellt werden. Der 34-jährige Fahrer bedankte sich bei den Polizeibeamten.

Ludwigsburg: Polizisten in Zivil retten Schaf das Leben

Ludwigsburg: Genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist eine Polizeistreife am Abend des 11. April in Ludwigsburg gewesen. Die Beamten retteten einem Schaf das Leben.

Besorgte Passanten hatten die Beamten in Zivil kurz nach 18 Uhr in der Neckarweihinger Straße angesprochen und sie um Hilfe gebeten, ohne zu wissen, dass es sich um Polizisten handelte. Das Schaf lag auf einem Grundstück und hatte sich in einem provisorischen Zaun verheddert. Das Tier drohte sich zu erdrosseln und röchelte nur noch schwach. Die Beamten schnitten die Stricke des Zauns durch und halfen dem Schaf auf die Beine.

Nachdem es sich von seinem Schreck erholt hatte, gesellte es sich wieder zu seinen Artgenossen. Der Besitzer des Tieres wurde noch am Abend informiert, um sich um Schaf und Zaun zu kümmern.

Sindelfingen: Entlaufener Stier macht sich auf Gleisen breit

Sindelfingen: Ein entlaufener Stier hat am Abend des 20. April in Sindelfingen (Kreis Böblingen) zu einer mehrstündigen Unterbrechung des Bahnverkehrs geführt.

Das aggressive Tier sei zunächst durch die Stadt und dann auf die Gleise gelaufen, teilte die Polizei mit. Mit einem Kran konnte die Werksfeuerwehr von Daimler den Stier von der Strecke holen, nachdem der Besitzer es an einen Strommasten gebunden und ein Tierarzt es betäubt hatte. Mit einem Lastwagen wurde der Stier zurück zum Bauernhof gefahren. Der Bahnverkehr war zwischen Sindelfingen und Böblingen fast drei Stunden lang gesperrt. Betroffen waren laut Polizei neben der S-Bahn auch Regional- und Fernverkehr.