Der Bau des Fildertunnels wird von der EU gefördert Foto: Leif Piechowski

Die EU hat das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 in den vergangenen zwei Jahren mit insgesamt 20,6 Millionen Euro unterstützt.

Stuttgart - Die Europäische Union bezuschusst das Bahnprojekt S 21. Davon profitiert zum Ende der 4. Förderperiode für transeuropäische Eisenbahnnetze vor allem die Strecke Wendlingen–Ulm. Die Förderung darf sich der Bund als Mitzahler für die neuen Eisenbahnstrecken laut Finanzierungsvertrag anrechnen. Sie mindert seinen direkten Anteil.

2012 und 2013 verfügte die EU offenbar noch über gut gefüllte Kassen zur Förderung der Eisenbahn-Infrastruktur. Für das Projekt Stuttgart 21 mit Tief- und Flughafenbahnhof und 60 Kilometer eingleisiger Tunnel flossen 20,6 Millionen Euro. Gefördert wird nicht der Tiefbahnhof, sondern die Überwindung natürlicher Hindernisse – in diesem Fall der Bau des Stadtmitte und Flughafen verbindenden Fildertunnels. Stuttgart 21 wird von der Bahn nach der jüngsten Kostenexplosion im März 2013 mit 6,526 Milliarden Euro veranschlagt. Der Bund beteiligt sich mit 1,229 Milliarden.

Für die weitere Strecke ab Wendlingen bis Ulm wurden von der EU 20,6 Millionen Euro ausgeschüttet. Der Abschnitt kostet laut Bahn 3,26 Milliarden Euro, der Bund zahlt daran 2,31 Milliarden, das Land 950 Millionen Euro. Auch die Ausbaustrecke Karlsruhe–Basel profitierte und wurde mit 33,7 Millionen Euro von der EU gefördert, sagte ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums unserer Zeitung.

Auch im nächsten Förderzeitraum, der bis 2020 reicht, will die EU den Bau neuer Infrastruktur unterstützen. Für Straße und Schiene sollen europaweit rund 20 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Förderanträge stellt der Bund.

Bei Stuttgart 21 werden die Bauarbeiten im Stadtgebiet in den nächsten Wochen zu Behinderungen führen. So muss der Schiller-Radweg entlang der Hafenbahnstraße in Obertürkheim vom 27. Januar an für vier Wochen wegen Erkundungsbohrungen und Leitungsverlegungen gesperrt werden. Die Umleitung wird ausgeschildert. Im Sommer ist nochmals eine längere Sperrung vorgesehen, teilt das S-21-Kommunikationsbüro mit.