Mehr als 20 Jungstörche waren am Dienstagmorgen an der Schwanner Warte auf Nahrungssuche. Foto: Mutschler

Tiere an Schwanner Warte auf Nahrungssuche. Stärkung für Weg ins Winterquartier.

Straubenhardt-Schwann - Ein seltenes Naturschauspiel bietet sich derzeit an der Schwanner Warte. So waren beispielsweise am Dienstagmorgen mehr als 20 Störche auf den Wiesen und Feldern zu sehen. Laut Revierförster Michael Bruder ist das kein Einzelfall.

Da staunten die Fußgänger an der Schwanner Warte nicht schlecht – und selbst Autofahrer und Motorradfahrer hielten an, um das ungewöhnliche Spektakel zu verfolgen und mit Kameras und Smartphones festzuhalten: Mehr als 20 Störche verteilten sich auf den Wiesen und Feldern an der Schwanner Warte auf der Suche nach Nahrung.

Eine große Zahl von Störchen ist in Straubenhardt keine Seltenheit, erklärt Michael Bruder, als Revierförster für Straubenhardt eigentlich eher zuständig für den Wald. Aber er hat in diesem Jahr schon mehr als 40 Störche auf der Straubenhardter Gemarkung entdeckt.

Allerdings bislang eher an der Pfinzquelle in Pfinzweiler, seit einigen Jahren Naturschutzgebiet. An der Schwanner Warte hätten sich die Störche bislang nicht aufgehalten. "Die kommen immer, wenn die Wiesen gemäht werden", weiß Bruder zu berichten. Seiner Erfahrung nach handelt es sich allesamt um Jungstörche auf Nahrungssuche, die sich in der Gegend aufhalten, bis sie sich dann im Herbst in Richtung ihres Winterquartiers in Afrika aufmachen.

Weite Ausflüge

Das bestätigt auch der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf seiner Internetseite: "Im August macht sich Unruhe unter den Störchen breit: Die Jungstörche unternehmen immer weitere Ausflüge in die Umgebung des Nestes." Bald darauf seien sie verschwunden, wenn sich Eltern und Jungvögel unabhängig voneinander auf den langen Weg nach Afrika begeben.

Bis zum Abflug ins Winterquartier halten sich die Störche in Kulturlandschaften auf, die landwirtschaftlich intensiv genutzt werden. Ihre Nahrung finden die Störche auf frischgemähten Wiesen, Stoppelfeldern oder auf umgebrochenen Äckern. "Dort findet er Insekten wie Käfer, Heuschrecken, Wespen, Regenwürmer und Schnecken, Frösche, Molche, Eidechsen, Schlangen, Mäuse und Maulwürfe. Satt machen einen Storch rund 500 bis 700 Regenwürmer oder 16 Mäuse, seine Tagesration liegt bei 500 bis 700 Gramm. Sogar Wiesel stehen auf seiner Speisekarte und auch Fische, Junghasen und Jungvögel von bodenbrütenden Arten. Größere oder trockene Nahrung speichelt er ein oder trägt sie zum Wasser, um sie besser schlucken zu können. Nahrung, die er nicht verdauen kann, würgt er als ›Gewölle‹ wieder aus, ähnlich wie Eulen", heißt es auf der Internetseite www.storchenreise.de, die von der Naturjugend im Nabu betrieben wird.