Groß war das Angebot an weihnachtlichen Bastelarbeiten, Kunsthandwerk und Verköstigung beim Weihnachtsbasar des Straubenhardter Pfadfinderstamms der Cherusker in der Turn- und Festhalle Feldrennach. Fotos: Ferenbach Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Gut besuchter Weihnachtsbasar der Pfadfinder in der Feldrennacher Turn- und Festhalle

Schutz der Ökosysteme durch CO2-neutrale, naturnahe und ressourcenschonende Produktion waren beim Weihnachtsbasar in Feldrennach auch in diesem Jahr ein offensichtliches Thema. Zumindest fand man an den vielen Ständen kaum Kunststoff, und wenn doch, war er bereits oder wurde er nach Gebrauch einer Wiederverwertung zugeführt.

Straubenhardt-Feldrennach. 47 Aussteller verzeichnete der bereits zum 15. Mal vom Pfadfinderstamm Cherusker aus Straubenhardt am vergangenen Wochenende in der Feldrennacher Turn- und Festhalle veranstaltete vorweihnachtliche Markt. Die meisten von ihnen kamen aus Straubenhardt, aber auch darüber hinaus, bis in den Raum Stuttgart hinein. Rund 80 Prozent waren zum wiederholten Mal dabei, und alle boten Selbstgemachtes aus Küche, Keller, Garten, Werkstatt oder Atelier an. Mit Materialien und Zutaten, die entweder vor der Haustür angebaut und gesammelt oder aus natürlichen Rohstoffen, Fundstücken oder Bastel-Sets in Handarbeit gefertigt werden. Selbst die ökologisch verträglichen Verpackungen dazu konnte man vor Ort erwerben, darunter Stofftaschen und -säckchen in allen Größen und Farben, edle Papierhüllen und -etuis sowie Wollkordeln und Geschenkanhänger aus Holz.

Eröffnet wurde der traditionelle Basar, der unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Helge Viehweg steht, am Samstagnachmittag mit Grußworten von dessen Stellvertreter Hans Vester und Pfadfinderliedern der Kindergruppe unter der Leitung von Johanna Pfrommer, die von Thomas Frey an der Gitarre begleitet wurden. Zur Kaffeezeit hatte sich die Halle bereits gut gefüllt, standen doch nicht nur erste Weihnachtseinkäufe sondern auch Geselligkeit bei Kaffee und Kuchen oder Deftigem wie Maultaschen oder Schnitzel auf dem Programm der zahlreichen Besucher.

"Nur mit den zusätzlichen Einnahmen aus Theke und Küche können wir den finanziellen Aufwand aus Hallenmiete, Versicherungen und Werbeausgaben stemmen", meinte Stammführer Erik Scholtz, der die gute Zusammenarbeit mit der Kommune lobte. Rund 30 Pfadfinder waren an Samstag und Sonntag ehrenamtlich im Einsatz. Scholtz zeigte sich überaus zufrieden zu deren vorbildlichem Engagement. "Insbesondere die jungen Helfer der im Vergleich zu den Vorjahren schon deutlich verjüngten Mannschaft waren mit großer Sorgfalt und gutem Überblick bei der Planung, Organisation und Durchführung beteiligt", lautete sein Resümee. "Ich musste mich nur um wenig kümmern, der Nachwuchs hatte Aufbau, Material- und Personalplanung erstaunlich gut im Griff", fand er lobende Worte.

Und was in den wöchentlichen Gruppentreffen der unterschiedlichen Altersstufen das Jahr über an kreativen Arbeiten entstand, wurde unter anderem von Cherusker Fabian Marquardt am Pfadfinderstand im Foyer präsentiert. Eine große Auswahl an handwerklich liebevoll gefertigtem Holzspielzeug, darunter Bauernhof, Parkhaus, Krippe, Kran, Drehleiter, Figuren und Knobelspiele ließen so manches Kinderherz höher schlagen. Auch sonst kamen Familien beim reichhaltigen Angebot an Babyausstattung, Kinderbekleidung und Accessoires für kalte Tage, Spielfiguren, Puppen und Teddybären auf ihre Kosten.

Überwiegend nachhaltige Rohstoffe

Ob aus Holz, Glas, Wolle, Filz, Papier, Seide und edlen Stoffen, Steinen oder recycelten Kaffeekapseln – wer auf der Suche nach originellem Tisch-, Wand- oder Baumschmuck war, fand ein breites Spektrum in allen Größen, Farben und Formen vor. Joachim Lohmann aus Gernsbach, über 40 Jahre selbst Koppelschafhalter, tauscht noch heute die Wolle von frisch geschorenen Schafen gegen Teppiche, Decken, Schurwollkissen, Hausschuhe und andere Produkte aus Werkstätten, die er dann an seinem Stand verkauft. Dekorativ und zugleich nützlich sind neben den Lichterketten mit Sternblüten aus geöltem Papier, dem Organizer aus abgetragenen Jeans, dem Miniatursofa aus buntem Stoff als Spender für Kosmetiktücher, der praktischen Tasche für den Kuchentransport auch die Hüllen für Handy oder Sonnenbrille im Schwarzwaldlook.

Die Töpfergruppe Schellbronn bot kreative Keramikarbeiten für karitative Zwecke an – "alles originell aus der Hand geformt", wie von Dorothea Imo zu erfahren war. Bei einigen langjährigen Ausstellern ist im Laufe der Zeit immer mehr dazu gekommen.

So etwa bei Horst und Beate Kuhn aus Karlsruhe, die viele Jahre lang auch große Weihnachtsmärkte beschickt und sich auf Holzkunst spezialisiert haben. Stolz zeigte Horst Kuhn seine "Schatzkiste", aus der eine beleuchtete Weihnachtskrippe im Miniaturformat zum Vorschein kam. "Damit kann auch auf kleinstem Raum, etwa für ältere Menschen in ihrem Zimmer im Seniorenheim, Weihnachten werden," meinte er, nicht ohne zu bedauern, dass der Wert von kunstvoller Handarbeit heute oft nicht mehr geschätzt werde. Der Erlös der Veranstaltung, die an beiden Tagen mit Gästen auch aus den umliegenden Orten und sogar aus Karlsruhe und Heilbronn gut besucht war, kommt laut Koordinator Erik Scholtz den Pfadfindern zugute.