Eine clevere Software bringt es an den Tag: Die Jettinger Straßen sind überdurchschnittlich gut.
Im vergangenen Jahr war die Gemeindeverwaltung auf die Software der Stuttgarter Firma Vialytics gestoßen, die eine digitale Zustandserfassung von Straßen per App ermöglicht. Jetzt wurden dem Gemeinderat die ersten Ergebnisse vorgestellt – und die konnten sich durchaus sehen lassen.
Wie Bürgermeister Hans Michael Burkhardt dazu anmerkte, sei mit der Software über Künstliche Intelligenz und Smartphones eine gute Auswertung des Straßennetzes möglich. „Das ist ein interessantes Werkzeug, und das Ergebnis zeigt, dass wir besser sind als der Durchschnitt“, so der Rathauschef.
Fotos von der gesamten Umgebung
Bauamtsleiter Timo Walter wies darauf hin, dass mit dem Onlinetool ein intelligentes Straßenmanagement möglich ist. Bei der Befahrung des Straßennetzes werden Fotos von der gesamten Umgebung gemacht, worauf das System den Zustand der Straßen auswertet.
So können in einer Karte Straßenschäden wie Schlaglöcher, Risse oder Unebenheiten visualisiert werden. Anschließend erfolgt eine Benotung des Straßenzustandes und im Rathaus kann man sofort erkennen, wo Handlungsbedarf besteht.
Mit Blick auf den anstehenden Breitbandausbau in Jettingen dienen die Fotos zudem als Dokumentation für den Zustand der Straßen vor dem Ausbau – quasi als Beweis im Rahmen der Verkehrssicherung. „Somit kann belegt werden, wie der Gehweg vor dem Breitbandausbau ausgesehen hat“, erklärte Timo Walter.
Die Befahrungen auf dem 55 Kilometer umfassenden Jettinger Gemeindestraßennetz zeigten auf, dass sich die örtlichen Straßen in einem insgesamt zufriedenstellenden Zustand befinden. 73 Prozent der Gemeindestraßen weisen nach Schulnoten eine 1,5 auf, und die Gesamtdurchschnittsnote mit 1,97 überdurchschnittlich gut.
Sieben Prozent schneiden schlechter ab
Lediglich sieben Prozent aller Straßen in Jettingen schneiden mit der Note vier oder schlechter ab. Der Gesamtdurchschnitt aller Vialytics-Kunden liege bei 2,5, wie aus der Ratsvorlage hervorgeht. In diesem Umstand spiegeln sich in den Augen der Verwaltung die stetigen Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten im Straßenbereich wider – und der Bauamtsleiter betonte: „Wir haben unsere Hausaufgaben in den letzten 20 Jahren gemacht.“ Wie er noch ergänzte, sollen in der neuen Softwareversion auch defekte Einlaufschächte erkannt werden.
Jürgen Scheef von den Grünen machte deutlich, dass mit Blick auf die Sicherheit der Radfahrer künftig auch die Radwege auf Jettinger Markung flächendeckend erfasst werden sollten.