Die Hangsicherungsmaßnahme an der K 5563 bei Epfendorf wird derzeit umgesetzt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis April 2021 andauern. (Archivfoto) Foto: Cools

Wegen des großen Maßnahmenkatalogs ist eine Priorisierung der Projekte notwendig.

"Wir schieben eine gewaltige Bugwelle vor uns her", stellte Kreisrat Rainer Hezel (CDU) im Ausschuss für Umwelt und Technik fest. In der Sitzung wurde dem Gremium eine Aufstellung der Kreisstraßen geliefert, die in den kommenden Jahren saniert werden sollen.

Kreis Rottweil - Wird der Norden des Kreises in Sachen Straßensanierung vernachlässigt? Das hatte zumindest mancher Kreisrat immer wieder vorgebracht. Für die CDU war es mit ein Anlass, nachzuhaken, welche Maßnahmen von 2015 bis 2019 umgesetzt wurden.

Insgesamt hat der Landkreis in diesen Jahren 16,7 Millionen Euro investiert. Zu den Maßnahmen zählten die K 5500 Trichtingen - Leidringen, die Glattbrücke, die Strecken Hopfau - Glatt und Glatt - Neckarhausen, die K 5545 Wilflingen - Kreisgrenze, die K 5550 Neukirch - Kreisgrenze und die Strecken Bösingen - Epfendorf sowie Hardt - Mariazell.

Zudem wurden 24 Maßnahmen außerhalb des Ausbauprogramms umgesetzt, darunter Deckenverstärkungen und Radweg-Maßnahmen zu insgesamt 6,4 Millionen Euro. Hezels Fazit: "Die Aufstellung zeigt die Ausgewogenheit der Maßnahmen". Der Norden sei nachweislich nicht benachteiligt worden.

Zahlreiche Projekte warten

Dennoch gibt es noch einiges zu tun. So waren in den vergangenen Jahren bereits einige Maßnahmen vorgesehen, die nicht umgesetzt werden konnten. Dazu zählen der Brückenneubau in Fischingen (4,7 Millionen Euro), der Brückenneubau in Trichtingen (900 000 Euro, eine Planungsrate von 120 000 Euro ist 2021 vorgesehen), die K 5500 Trichtingen -Kreisgrenze (1,4 Millionen Euro) und die Felssicherung in Mühlheim, die 2021 umgesetzt werden soll (70 000 Euro) sowie die Strecken Bochingen - Sigmarswangen (1,6 Millionen), Wittershausen - Einmündung K 5503 (zwei Millionen Euro), Kaltenhof - Dürrenmettstetten (2,6 Millionen Euro), Dornhan - Brachfeld (3,4 Millionen) und Dornhan - Gundelshausen (1,3 Millionen Euro).

Des Weiteren die Strecken Rötenberg - Winzeln (2,8 Millionen Euro), Aichhalden - Heiligenbronn (zwei Millionen), die Ortsdurchfahrt Lauterbach (3,9 Millionen Euro), die 2021 gemacht wird, die Strecke St. Georgen - Hardt mit Radweg (die Umsetzung ist 2022 vorgesehen), die Strecke Bösingen - Epfendorf mit Hangrutschung (insgesamt rund 3,5 Millionen Euro) und die Hangsicherung zwischen Epfendorf und Harthausen, die derzeit umgesetzt wird

Während bei diesen Maßnahmen die Planungen vorliegen, wurde bei der K 5523 Hochmössingen - Kreisgrenze (Römlinsdorf), der K 5526 Beffendorf - Winzeln und der Rutschung zwischen Gößlingen und Täbingen noch nicht mit ihr begonnen.

Es gehe um Sicherheit

Mit 365.000 Euro würde die Sanierung der K 5522 Beffendorf - Kreisverkehr L 415 zu Buche schlagen. Den Nutzen dieser Maßnahme stellte Kreisrätin Ruth Hunds (SPD) jedoch in Frage. Mit der Landesstraße gebe es hier eine Parallelstruktur. Finanzdezernent Gerald Kramer erklärte, der Ausbau sei so einfach wie möglich geplant, so dass Begegnungsverkehr stattfinden könne, die Straße aber nicht aufgewertet werde. Deshalb habe man für 2021 auch lediglich eine Planungsrate in Höhe von 15.000 Euro eingestellt.

"Da geht es auch einfach um die Sicherheit. Bei 50 Stundenkilometern rumpelt es schon gehörig", meinte Landrat Wolf-Rüdiger Michel dazu. Den 20. Flicken aufzubringen, sei nicht zielführend. "Meiner Meinung nach könnte die Straße auch zur reinen Anliegerstraße werden. Das Geld kann man sparen", fand Hermann Acker (FWV). Michel meinte, bei diesem Thema seien sich die Städte Oberndorf und Dornhan wohl nicht einig.

Insgesamt schlägt der noch geplante Maßnahmenkatalog mit mehr als 36 Millionen Euro zu Buche. In den kommenden Jahren sollen zudem die Ortsdurchfahrten (OD) Trichtingen, Mühlheim, Dürrenmettstetten, Leinstetten, Aistaig, Bösingen, Hochmössingen, Herrenzimmern, Hardt, Rötenberg, Schramberg – Sulgen, Wellendingen, Stetten, Lackendorf, Deißlingen, Böhringen, Dietingen und Dunningen sowie viele weitere Strecken angegangen werden. Angesichts der Vielzahl an geplanten Maßnahmen müsse eine Priorisierung erfolgen, so die Verwaltung.

2,8 Millionen in 2021

2021 wurden als wichtige Maßnahmen neu aufgenommen die OD Wittershausen (210.000 Euro) und Neukirch (170.000 Euro, in beiden Orten finden ohnehin Leitungsarbeiten statt) und Dornhan (220.000 Euro) sowie die K 5556 und die K 5558 Deißlingen (720.000 Euro). Hinzu kommen die Fortführung der OD Villingendorf (28.000 Euro) und die Mängelbeseitigung in Locherhof (20.000 Euro).

Planungsmittel für die Ersatzbauten dreier Brücken in Dunningen (Eschachbrücke, Mühlkanal und Richtung Locherhof, 70.000 Euro) fallen ebenfalls an. Zudem fallen noch Mittel von der Sanierung der Heimbachbrücke in Winzeln (170.000 Euro) und der K 5528 in Lauterbach (230.000 Euro) an.

Die Gesamtsumme für diese 2021 geplanten Maßnahmen beträgt 2,8 Millionen Euro. Abgesehen davon werden für rund 850.000 Euro noch kleinere Maßnahmen, unter anderem zur Straßenunterhaltung, durchgeführt.